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SÜLL-Mitarbeiter und Drohnenpilot Uwe Klimmt steuert per Fernbedienung die Drohne.
Foto: SPREE-PR/Friedel

Modernes Flugobjekt unterstützt die Arbeit der SÜLL

Der neue Mitarbeiter: Drohne

Zur Inspektion von Strommasten, Fernwärmetrassen und technischer Anlagen, die schwer zugänglich sind, bekommt die SÜLL neuerdings Unterstützung aus der Luft. Vom „neuen Mitarbeiter“ Drohne. Wir haben ihn begleitet.

Drohnenaufnahme vom 43 Meter hohen Schornstein am Heizkraftwerk.
Drohnenfoto: SÜLL

Mit leisem Surren hebt „Mavic 2 Enterprise“ zu seinem Einsatzort am Heizkraftwerk Lübbenau ab. „Wir fliegen mit ihm den Schornstein ab“, sagt Uwe Klimmt. „Eine routinemäßige technische Inspektion.“ Vom Mitarbeiter der Stadt- und Überlandwerke GmbH Luckau-Lübbenau und lizensierten Drohnenpiloten gesteuert, fliegt die Drohne die 43 Meter mühelos empor. Eine integrierte hochauflösende Kamera überträgt den Flug direkt auf den Monitor der Fernsteuerung. Es wird nach Korrosionsstellen Ausschau gehalten und ob Vögel Nester gebaut haben. „Hier hoch zu krabbeln wäre ganz schön schweißtreibend“, weiß Uwe Klimmt. Die Drohne erledigt das in wenigen Minuten und liefert obendrein dazu die Fotoaufnahmen.

Kamera und Wärmebildkamera befinden sich an der Vorderseite der Drohne.
Foto: SPREE-PR/Friedel

Bis zu 120 Meter Höhe und 25 Minuten kann sich der wendige Mitarbeiter Drohne in luftiger Höhe „umschauen“. Das Gerät berechnet unterwegs die Akkulaufzeit und den zurückgelegten Weg. Geht der Akku seinem Ende entgegen, steuert das Gerät automatisch den Startpunkt zur Landung wieder an.

Zeitgewinn und Entlastung

Die Einsatzbereiche sind vielfältig. Gerade Stromtrassen im Spreewald, wie die Wotschofska-Trasse, sind für den Mensch per Auto, zu Fuß oder per Kahn schwierig zu erreichen. Hier kann die 900 Gramm leichte Flugtechnik bestens unterstützen. „Da sind Masten wirklich schwer zugänglich“, wissen die Strommonteure zu berichten. „Aus der Luft kann man alles viel besser einsehen und Schadstellen erkennen. Das ist ein enormer Zeitgewinn und eine Entlastung für die Mitarbeiter.“

Die Aufnahmen zeigen, wo Äste in den Freileitungen hängen.
Drohnenfoto: SÜLL

Das Gleiche trifft bei Störmeldungen mit Stromausfällen zu. Wie zuletzt im Juni nach heftigen Sturmböen mit Gewitter. Das Störungsgebiet war schnell eingegrenzt – in unwegbarem Gelände. Der Drohnenpilot checkt dann vor jedem Flug per Drohnencast-App die Wind- und Wetterverhältnisse, meldet bei der Unteren Naturschutzbehörde den Einsatz und macht sich mit einem weiteren Mitarbeiter auf den Weg. Nachdem die Drohne die Strommasten im vermuteten Störungsgebiet abgeflogen hatte, war schnell klar: Äste sind in die Freileitungen gefallen. Mit Fotoaufnahmen der Drohne wurde alles sofort dokumentiert. Dank genauer GPS-Daten konnten die SÜLL-Monteure schnell über den genauen Standort und Art der Schäden informiert werden und den Schaden beseitigen.

Drohnenfotos (2): SÜLL

Eine übliche Aufnahme einer Fernwärmetrasse bei der Überprüfung auf Undichtigkeit im Winter.

Das gleiche Bild mit der Wärmebildkamera: Die deutlich helleren Stellen können auf Wärmeverluste hindeuten.

Mit Wärmebildkamera ausgestattet

Die Drohne ist zudem zur Gewährleistung der Wärme-Versorgungssicherheit im Einsatz. Mit einer Wärmebildkamera ausgestattet, können bei der Befahrung von Fernwärmetrassen Wärmeverluste sichtbargemacht und lokalisiert werden, ohne das Erdreich öffnen zu müssen. Ist es etwa an einer Stelle deutlich wärmer als im benachbarten Bereich, könnte dies auf eine Undichtigkeit in einer Fernwärmeleitung hindeuten. Das Fliegen der Drohne unterliegt einigen Vorgaben. So hat der SÜLL-Mitarbeiter im Frühjahr für die Drohnen den großen Drohnenführerschein abgelegt. Pilot und Drohne sind beim Bundesluftfahrtamt registriert. Und bei der Unteren Naturschutzbehörde wird jährlich eine Sondererlaubnis eingeholt, damit Drohnenflüge zu Störungsfällen jederzeit möglich sind. Jeder Einsatz muss mit dem Sachbeauftragen der Naturschutzbehörde abgesprochen sein. Und: Auch die Privatsphäre wird gewahrt. Sollten zufällig Personen auf den Übersichtsaufnahmen technischer Anlagen zu erkennen sein, werden diese stets unkenntlich gemacht, versichert Uwe Klimmt.