Dualstudent bei den Stadtwerken Schwedt
Mit selbstgebautem E-Rennwagen auf Europa-Tour
Während im französischen Transpolis die Rennmotoren summen, fiebert Jakob Seib (24) mit: Gemeinsam mit seinem Baltic Racing Team misst er sich dort gerade (bis 31. August) bei der Formula Student France mit 32 Top-Teams aus aller Welt. Nur wenige Wochen zuvor war das Team bereits beim Rennen im tschechischen Autodrom Most im Einsatz – jetzt also die zweite große Station auf der Europa-Tour.
Besuch beim Baltic Racing Team Anfang Juli in der Werkstatt in Stralsund (von links): Stadtwerke-Geschäftsführer Dirk Sasson mit „seinem“ Dualstudenten Jakob Seib, Henning Schult (dualer Student Electrical Engineering), Paul Klawitter Teamleiter Baltic Racing und Susanne Diesterweg (Ausbildungsleiterin).
Foto: SWS
Jakob absolviert ein duales Studium bei den Stadtwerken Schwedt und ist seit einem Jahr im Studiengang Elektrotechnik an der Hochschule Stralsund eingeschrieben. Dort hat er sich direkt nach Studienstart dem Baltic Racing Team angeschlossen – ein Motorsportprojekt von Studierenden. „Wir haben einen Rennwagen gebaut, mit dem wir an Events der Formula Student teilnehmen“, erklärt er. Seine Aufgabe im Team: die Steuerungselektronik. „Ich bin in der ersten Saison in der LV-Electronics-Abteilung. Dort kümmern wir uns um die Steuerung des Autos. Wir entwerfen und designen Platinen, bestücken sie selbst – und steuern damit das komplette Auto.“
Gruppenfoto von allen Teams vom VDE E-Race im Juni in Schwedt. Das Basislager war auf dem StroamCamp.
Foto: Timon Suhk
Schon beim VDE E-Race im Juni in Schwedt überzeugte der Rennwagen TY25 mit Power und Präzision. Hier präsentierten zehn Teams ihre neugefertigten E-Rennwagen beim ersten großen Formula Student Event des Jahres einer Jury und unterzogen sich das erste Mal einer technischen Abnahme. Das Team um Jakob Seib holte vier erste Plätze und einen dritten – und qualifizierte sich damit für die Europa-Tour.
Die Stadtwerke Schwedt – als Hauptsponsor des VDE E-Race – unterstützen Jakob Seib voll und stellten seine praktische Arbeit für das Rennwagen-Projekt frei. „Die Vorbereitungen waren sehr stressig – aber wir wollten ein zuverlässiges Auto. Und das haben wir geschafft“, sagt Jakob. „Wir hatten dieses Jahr eine solide Grundlage, weil wir früh ein fahrendes Auto hatten und viel testen konnten.“
Der TY25 beim VDE E-Race im Schwedter Hafen.
Foto: Timon Suhk