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EU-Industriekommissar Thierry Breton bot der Lausitz bei seiner Rede im Dock 3 an, europaweit Modellregion zu werden. Der Hintergrund mit EU-Flagge, Net Zero Valley Lausitz – sowie Industriepark Schwarze Pumpe – Zentrum der Lausitz, ist symptomatisch.
Foto: Rasche/Tudyka.PR

EU-Kommissar Breton besuchte Schwarze Pumpe und bot Modellregion an

Industriepark-Investoren wollen grünen Strom: Was die Bürger davon haben

Anfang Mai 2024 besuchte EU-Industriekommissar Thierry Breton das Dock 3 Lausitz im Industriepark Schwarze Pumpe (ISP) und nahm an einer Veranstaltung zur „Wirtschaftstransformation, Net Zero Valley und Digitalisierung“ teil. Breton eröffnete dabei der Lausitz die Möglichkeit, erste nachhaltige Modellregion Europas zu werden – ein Net Zero Valley Lausitz, welches seitens der EU gezielt gefördert wird.

Das Net Zero Valley ist ein Konzept, das sich aus dem Netto-Null-Industrie-Gesetz (Net Zero Industrial Act) der EU ableitet. Es bezieht sich auf eine Region, in der saubere Technologien produziert werden, um Klimaneutralität zu erreichen. Man denke an ein Tal (Valley), in dem Unternehmen, Kommunen, Institutionen und Gemeinschaften zusammenarbeiten, um umweltfreundliche Technologien zu entwickeln und entsprechend zu produzieren. Das Ziel ist, Treibhausgasemissionen zu minimieren (Netto-Null) und gleichzeitig dadurch Arbeitsplätze zu schaffen und damit die Wirtschaft anzukurbeln. Mittlerweile gilt es als Fakt, dass Regionen, die auf saubere Technologien setzen, weltweit wettbewerbsfähiger und attraktiver sind.

Roland Peine, Technischer Geschäftsführer ASG Spremberg im Gespräch mit Bernhard Kluttig, Abteilungsleiter Industriepolitik beim Bundeswirtschaftsministerium, EU-Kommissar Thierry Breton und Oliver Schenk, Staatsminister und Chef der Staatskanzlei Sachsen (v.l.).
Foto: Rasche/Tudyka.PR

Roland Peine, Technischer Geschäftsführer der ASG Spremberg im ISP, bestätigt das: „Wir müssen die Investoren nicht mehr von unserem Standort überzeugen. Die Nachfrage ist enorm.“ Der Industriepark gilt als das Zentrum eines zukünftigen Net Zero Valley Lausitz. „Nationale und internationale Unternehmen und Institutionen wollen sich bei uns ansiedeln. Der Transformationsprozess von der Kohleverstromung hin zum grünen Industriepark ist strategisch zwingend notwendig. Denn das gehört zu den Hauptansprüchen der Investoren. Wir haben das verstanden und reagieren darauf.“

Vorteile für die Bürgerschaft

Untrennbar davon sind die Vorteile, die sich für die Bürgerschaft einer Region daraus ergeben. Die Förderung sauberer Technologien schafft neue Arbeitsplätze in der grünen Industrie. Das kurbelt die lokale Wirtschaft an. Weniger Luftverschmutzung und Treibhausgasemissionen tragen zur Verbesserung der Luftqualität bei, was sich positiv auf die Gesundheit der Menschen auswirkt. Durch den Einsatz erneuerbarer Energien und energieeffizienter Technologien können die Energiekosten für Haushalte und Unternehmen sinken.

»Im Sinne unserer regionalen Unternehmen hoffen wir besonders auf einfache Rahmenbedingungen wie schnelle Genehmigungsverfahren beim Aufbau von Null-Emissionstechnologien.«

Auch Petra Axel, Kaufmännische Geschäftsführerin der ASG Spremberg GmbH, betont die wegweisenden Möglichkeiten und Vorteile: „Thierry Breton würdigte das Bestreben der Lausitz, eine europäische Modellregion des Strukturwandels zu werden. Wir sehen hier an der Landesgrenze von Brandenburg und Sachsen eine klimaneutrale Wirtschaft als große Chance für unsere Unternehmen. Der im März 2024 von der EU verabschiedete Net Zero Industrial Act kann eine wichtige Komponente für die notwendige Transformation hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft sein. Im Sinne unserer regionalen Unternehmen hoffen wir besonders auf einfache Rahmenbedingungen wie schnelle Genehmigungsverfahren beim Aufbau von Null-Emissionstechnologien.“

Petra Axel
Foto: ASG