
Die jungen Tischler: Meister Pascal Lachmann
und Fitness-Ökonom Florian Malke (rechts).
Foto: Carsten Schmollius
Sie tischlern Heimatstücke
Hommage an unsere Lausitz
Ein Tisch aus Omas altem Kirschbaum, ein Regal aus der knorrigen Kiefer im Vorgarten, Schneidbretter aus Nachbars Pflaumenbaum – am Ende eines Baumlebens schenken Kalle und Flori in ihrer Forster Tischlerei Holz ein zweites Leben.

Im Holz des Esstischs sind deutlich die Spuren des Lebens als Nussbaum zu sehen.
Foto: Carsten Schmollius

Nicht nur sehr schön, sondern auch lange haltbar: Schneidebretter aus Stirnholz eines Forster Nussbaums.
Foto: Carsten Schmollius

Individuelle Messlatte für das Kinderzimmer.
Foto: Carsten Schmollius

Glänzende Aufarbeitung der alten Kiefer-Dielen.
Foto: Carsten Schmollius
Ein Hoch auf heimisches Holz
Florian Malke studiert in Berlin Fitnessökonomie, macht gerade seinen Master im betrieblichen Gesundheitsmanagement. Er liebt Zahlen, Listen, plant und organisiert gerne. „Nach vielen Jahren trafen wir uns bei Freunden wieder. Später zeigte Kalle mir seine Werkstatt, seine einzigartigen Holzprodukte.“ Das ist der Moment, an dem die alte Freundschaft nicht nur auflebt, sondern einen neuen Inhalt bekommt. „Wir gründeten am 1. Januar 2025 das ,Stilwerk.Forst‘, lassen in unserer Tischlerei heimisches Holz mit spannenden, individuellen Designs hochleben.“
Ein Hoch auf eine Freundschaft
Ihr erstes Projekt: Holz sammeln. Winterzeit ist Fällzeit! „Wir kauften uns einen Hänger, holten an den Wochenenden von morgens bis abends von Bekannten, Freunden und Nachbarn Kirschen, Robinien, Eichen, Eschen, Pflaumen- und Nussbäume. Teilweise riesige Stämme.“ Das Fundament der Tischlerei. Unterdessen haben sie schon große und kleine Aufträge ausgeführt, kreierten einen Nischenschrank und urige Esstische, richteten ein Badezimmer ein, verlegten Dielen und Fensterbretter, bauten eine Treppe. „Der Kunde hat eine Idee, ein Projekt. Wir setzen es gemeinsam mit ihm um, mit Liebe zum Detail und höchster Präzision.“
Momentane Lieblinge der Kunden sind die exklusiven Schneidebretter aus Hirnholz. „Dazu schneiden wir Harthölzer wie Ulme, Eiche oder Walnuss in Stäbe und leimen sie so zusammen, dass die Jahresringe faszinierende Ornamente bilden“, beschreibt Flori die Besonderheit. „Diese Stirnholzbretter sehen nicht nur wunderschön aus, sie schonen auch die Messer und halten sehr lange.“

Diese Baumscheibe eines Forster Ahorns wurde mit Epoxidharz bearbeitet.
Foto: Carsten Schmollius
Ein Hoch auf die Zukunft
Zwei Forster Jungs mit einer Vision: „Wir möchten hier, in unserer Region mit unseren Ideen und Produkten etwas bewegen. Viele junge Leute, Kumpels und Freunde von uns, haben seit dem nahenden Kohleausstieg die Zuversicht in eine erfolgreiche Zukunft verloren. Wir wollen zeigen, dass wir trotzdem in unserer Heimat etwas aufbauen können.“