Skip to main content

Die jungen Tischler: Meister Pascal Lachmann und Fitness-Ökonom Florian Malke (rechts).
Foto: Carsten Schmollius

Sie tischlern Heimatstücke

Hommage an unsere Lausitz

Ein Tisch aus Omas altem Kirschbaum, ein Regal aus der knorrigen Kiefer im Vorgarten, Schneidbretter aus Nachbars Pflaumenbaum – am Ende eines Baumlebens schenken Kalle und Flori in ihrer Forster Tischlerei Holz ein zweites Leben.

Im Holz des Esstischs sind deutlich die Spuren des Lebens als Nussbaum zu sehen.
Foto: Carsten Schmollius

Jahrzehnte, manchmal sogar Jahrhunderte haben die Bäume ihren Besitzern Freude bereitet. Sie trugen Früchte, spendeten Schatten, schmückten den Garten. Doch am letzten Tag droht ihnen eine düstere Zukunft als Brennholz. Genauso ein Scheit entfachte in Pascal Lachmann die Leidenschaft fürs Tischlerhandwerk. „Ich schnappte mir eine Axt, einen Bohrer, Hammer und Nägel und baute daraus ein kleines Tischchen“, erzählt er. „Nach der Schule begann ich eine Tischlerlehre, verschlang Bücher über Holz und seine Verarbeitung.“ Er macht den Meister und träumt davon, seine Ideen zu verwirklichen. Ein echter Holzfachmann. Was ihm fehlte? Das Unternehmerwissen. Bis er eines Tages seinen Sandkastenfreund Flori wiedertraf.

Nicht nur sehr schön, sondern auch lange haltbar: Schneidebretter aus Stirnholz eines Forster Nussbaums.
Foto: Carsten Schmollius

Individuelle Messlatte für das Kinderzimmer.
Foto: Carsten Schmollius

Glänzende Aufarbeitung der alten Kiefer-Dielen.
Foto: Carsten Schmollius

Ein Hoch auf heimisches Holz

Florian Malke studiert in Berlin Fitnessökonomie, macht gerade seinen Master im betrieblichen Gesundheitsmanagement. Er liebt Zahlen, Listen, plant und organisiert gerne. „Nach vielen Jahren trafen wir uns bei Freunden wieder. Später zeigte Kalle mir seine Werkstatt, seine einzigartigen Holzprodukte.“ Das ist der Moment, an dem die alte Freundschaft nicht nur auflebt, sondern einen neuen Inhalt bekommt. „Wir gründeten am 1. Januar 2025 das ,Stilwerk.Forst‘, lassen in unserer Tischlerei heimisches Holz mit spannenden, individuellen Designs hochleben.“

Ein Hoch auf eine Freundschaft

Ihr erstes Projekt: Holz sammeln. Winterzeit ist Fällzeit! „Wir kauften uns einen Hänger, holten an den Wochenenden von morgens bis abends von Bekannten, Freunden und Nachbarn Kirschen, Robinien, Eichen, Eschen, Pflaumen- und Nussbäume. Teilweise riesige Stämme.“ Das Fundament der Tischlerei. Unterdessen haben sie schon große und kleine Aufträge ausgeführt, kreierten einen Nischenschrank und urige Esstische, richteten ein Badezimmer ein, verlegten Dielen und Fensterbretter, bauten eine Treppe. „Der Kunde hat eine Idee, ein Projekt. Wir setzen es gemeinsam mit ihm um, mit Liebe zum Detail und höchster Präzision.“

Momentane Lieblinge der Kunden sind die exklusiven Schneidebretter aus Hirnholz. „Dazu schneiden wir Harthölzer wie Ulme, Eiche oder Walnuss in Stäbe und leimen sie so zusammen, dass die Jahresringe faszinierende Ornamente bilden“, beschreibt Flori die Besonderheit. „Diese Stirnholzbretter sehen nicht nur wunderschön aus, sie schonen auch die Messer und halten sehr lange.“

Diese Baumscheibe eines Forster Ahorns wurde mit Epoxidharz bearbeitet.
Foto: Carsten Schmollius

Ein Hoch auf die Zukunft

Zwei Forster Jungs mit einer Vision: „Wir möchten hier, in unserer Region mit unseren Ideen und Produkten etwas bewegen. Viele junge Leute, Kumpels und Freunde von uns, haben seit dem nahenden Kohleausstieg die Zuversicht in eine erfolgreiche Zukunft verloren. Wir wollen zeigen, dass wir trotzdem in unserer Heimat etwas aufbauen können.“

Hier erreichen Sie Stilwerk Forst: