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Industriepark-Investoren wollen grünen Strom: Was die Bürger davon haben

STADTWERKE ZEITUNG


EU-Industriekommissar Thierry Breton bot der Lausitz bei seiner Rede im Dock 3 an, europaweit Modellregion zu werden. Der Hintergrund mit EU-Flagge, Net Zero Valley Lausitz – sowie Industriepark Schwarze Pumpe – Zentrum der Lausitz, ist symptomatisch.

Foto: Rasche/Tudyka.PR

EU-Kommissar Breton besuchte Schwarze Pumpe und bot Modellregion an

Industriepark-Investoren wollen grünen Strom: Was die Bürger davon haben

Anfang Mai 2024 besuchte EU-Industriekommissar Thierry Breton das Dock 3 Lausitz im Industriepark Schwarze Pumpe (ISP) und nahm an einer Veranstaltung zur „Wirtschaftstransformation, Net Zero Valley und Digitalisierung“ teil. Breton eröffnete dabei der Lausitz die Möglichkeit, erste nachhaltige Modellregion Europas zu werden – ein Net Zero Valley Lausitz, welches seitens der EU gezielt gefördert wird.

Das Net Zero Valley ist ein Konzept, das sich aus dem Netto-Null-Industrie-Gesetz (Net Zero Industrial Act) der EU ableitet. Es bezieht sich auf eine Region, in der saubere Technologien produziert werden, um Klimaneutralität zu erreichen. Man denke an ein Tal (Valley), in dem Unternehmen, Kommunen, Institutionen und Gemeinschaften zusammenarbeiten, um umweltfreundliche Technologien zu entwickeln und entsprechend zu produzieren. Das Ziel ist, Treibhausgasemissionen zu minimieren (Netto-Null) und gleichzeitig dadurch Arbeitsplätze zu schaffen und damit die Wirtschaft anzukurbeln. Mittlerweile gilt es als Fakt, dass Regionen, die auf saubere Technologien setzen, weltweit wettbewerbsfähiger und attraktiver sind.

Roland Peine, Technischer Geschäftsführer ASG Spremberg im Gespräch mit Bernhard Kluttig, Abteilungsleiter Industriepolitik beim Bundeswirtschaftsministerium, EU-Kommissar Thierry Breton und Oliver Schenk, Staatsminister und Chef der Staatskanzlei Sachsen (v.l.).

Foto: Rasche/Tudyka.PR

Roland Peine, Technischer Geschäftsführer der ASG Spremberg im ISP, bestätigt das: „Wir müssen die Investoren nicht mehr von unserem Standort überzeugen. Die Nachfrage ist enorm.“ Der Industriepark gilt als das Zentrum eines zukünftigen Net Zero Valley Lausitz. „Nationale und internationale Unternehmen und Institutionen wollen sich bei uns ansiedeln. Der Transformationsprozess von der Kohleverstromung hin zum grünen Industriepark ist strategisch zwingend notwendig. Denn das gehört zu den Hauptansprüchen der Investoren. Wir haben das verstanden und reagieren darauf.“

Vorteile für die Bürgerschaft

Untrennbar davon sind die Vorteile, die sich für die Bürgerschaft einer Region daraus ergeben. Die Förderung sauberer Technologien schafft neue Arbeitsplätze in der grünen Industrie. Das kurbelt die lokale Wirtschaft an. Weniger Luftverschmutzung und Treibhausgasemissionen tragen zur Verbesserung der Luftqualität bei, was sich positiv auf die Gesundheit der Menschen auswirkt. Durch den Einsatz erneuerbarer Energien und energieeffizienter Technologien können die Energiekosten für Haushalte und Unternehmen sinken.

»Im Sinne unserer regionalen Unternehmen hoffen wir besonders auf einfache Rahmenbedingungen wie schnelle Genehmigungsverfahren beim Aufbau von Null-Emissionstechnologien.«

Petra Axel
Foto: ASG

Auch Petra Axel, Kaufmännische Geschäftsführerin der ASG Spremberg GmbH, betont die wegweisenden Möglichkeiten und Vorteile: „Thierry Breton würdigte das Bestreben der Lausitz, eine europäische Modellregion des Strukturwandels zu werden. Wir sehen hier an der Landesgrenze von Brandenburg und Sachsen eine klimaneutrale Wirtschaft als große Chance für unsere Unternehmen. Der im März 2024 von der EU verabschiedete Net Zero Industrial Act kann eine wichtige Komponente für die notwendige Transformation hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft sein. Im Sinne unserer regionalen Unternehmen hoffen wir besonders auf einfache Rahmenbedingungen wie schnelle Genehmigungsverfahren beim Aufbau von Null-Emissionstechnologien.“

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Der neue Mitarbeiter: Drohne

STADTWERKE ZEITUNG


SÜLL-Mitarbeiter und Drohnenpilot Uwe Klimmt steuert per Fernbedienung die Drohne.

Foto: SPREE-PR/Friedel

Modernes Flugobjekt unterstützt die Arbeit der SÜLL

Der neue Mitarbeiter: Drohne

Zur Inspektion von Strommasten, Fernwärmetrassen und technischer Anlagen, die schwer zugänglich sind, bekommt die SÜLL neuerdings Unterstützung aus der Luft. Vom „neuen Mitarbeiter“ Drohne. Wir haben ihn begleitet.

Drohnenaufnahme vom 43 Meter hohen Schornstein am Heizkraftwerk.

Drohnenfoto: SÜLL

Mit leisem Surren hebt „Mavic 2 Enterprise“ zu seinem Einsatzort am Heizkraftwerk Lübbenau ab. „Wir fliegen mit ihm den Schornstein ab“, sagt Uwe Klimmt. „Eine routinemäßige technische Inspektion.“ Vom Mitarbeiter der Stadt- und Überlandwerke GmbH Luckau-Lübbenau und lizensierten Drohnenpiloten gesteuert, fliegt die Drohne die 43 Meter mühelos empor. Eine integrierte hochauflösende Kamera überträgt den Flug direkt auf den Monitor der Fernsteuerung. Es wird nach Korrosionsstellen Ausschau gehalten und ob Vögel Nester gebaut haben. „Hier hoch zu krabbeln wäre ganz schön schweißtreibend“, weiß Uwe Klimmt. Die Drohne erledigt das in wenigen Minuten und liefert obendrein dazu die Fotoaufnahmen.

Kamera und Wärmebildkamera befinden sich an der Vorderseite der Drohne.
Foto: SPREE-PR/Friedel

Bis zu 120 Meter Höhe und 25 Minuten kann sich der wendige Mitarbeiter Drohne in luftiger Höhe „umschauen“. Das Gerät berechnet unterwegs die Akkulaufzeit und den zurückgelegten Weg. Geht der Akku seinem Ende entgegen, steuert das Gerät automatisch den Startpunkt zur Landung wieder an.

Zeitgewinn und Entlastung

Die Einsatzbereiche sind vielfältig. Gerade Stromtrassen im Spreewald, wie die Wotschofska-Trasse, sind für den Mensch per Auto, zu Fuß oder per Kahn schwierig zu erreichen. Hier kann die 900 Gramm leichte Flugtechnik bestens unterstützen. „Da sind Masten wirklich schwer zugänglich“, wissen die Strommonteure zu berichten. „Aus der Luft kann man alles viel besser einsehen und Schadstellen erkennen. Das ist ein enormer Zeitgewinn und eine Entlastung für die Mitarbeiter.“

Die Aufnahmen zeigen, wo Äste in den Freileitungen hängen.
Drohnenfoto: SÜLL

Das Gleiche trifft bei Störmeldungen mit Stromausfällen zu. Wie zuletzt im Juni nach heftigen Sturmböen mit Gewitter. Das Störungsgebiet war schnell eingegrenzt – in unwegbarem Gelände. Der Drohnenpilot checkt dann vor jedem Flug per Drohnencast-App die Wind- und Wetterverhältnisse, meldet bei der Unteren Naturschutzbehörde den Einsatz und macht sich mit einem weiteren Mitarbeiter auf den Weg. Nachdem die Drohne die Strommasten im vermuteten Störungsgebiet abgeflogen hatte, war schnell klar: Äste sind in die Freileitungen gefallen. Mit Fotoaufnahmen der Drohne wurde alles sofort dokumentiert. Dank genauer GPS-Daten konnten die SÜLL-Monteure schnell über den genauen Standort und Art der Schäden informiert werden und den Schaden beseitigen.

Drohnenfotos (2): SÜLL

Eine übliche Aufnahme einer Fernwärmetrasse bei der Überprüfung auf Undichtigkeit im Winter.

Das gleiche Bild mit der Wärmebildkamera: Die deutlich helleren Stellen können auf Wärmeverluste hindeuten.

Mit Wärmebildkamera ausgestattet

Die Drohne ist zudem zur Gewährleistung der Wärme-Versorgungssicherheit im Einsatz. Mit einer Wärmebildkamera ausgestattet, können bei der Befahrung von Fernwärmetrassen Wärmeverluste sichtbargemacht und lokalisiert werden, ohne das Erdreich öffnen zu müssen. Ist es etwa an einer Stelle deutlich wärmer als im benachbarten Bereich, könnte dies auf eine Undichtigkeit in einer Fernwärmeleitung hindeuten. Das Fliegen der Drohne unterliegt einigen Vorgaben. So hat der SÜLL-Mitarbeiter im Frühjahr für die Drohnen den großen Drohnenführerschein abgelegt. Pilot und Drohne sind beim Bundesluftfahrtamt registriert. Und bei der Unteren Naturschutzbehörde wird jährlich eine Sondererlaubnis eingeholt, damit Drohnenflüge zu Störungsfällen jederzeit möglich sind. Jeder Einsatz muss mit dem Sachbeauftragen der Naturschutzbehörde abgesprochen sein. Und: Auch die Privatsphäre wird gewahrt. Sollten zufällig Personen auf den Übersichtsaufnahmen technischer Anlagen zu erkennen sein, werden diese stets unkenntlich gemacht, versichert Uwe Klimmt.

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Und nun die Wettervorhersage für die Energiewirtschaft

STADTWERKE ZEITUNG


Der Deutsche Wetterdienst bietet einen kostenfreien Zugriff auf all seine gesammelten Daten von Wetterstationen am Boden, aus der Luft oder von Satelliten: Wer Strom aus regenerativen Quellen erzeugen möchte, muss wissen, wann und vor allem wo genau die Sonne scheint oder Wind aufkommt.

Grafik: SPREE-PR/Schulze

Energiemeteorologie

Und nun die Wettervorhersage für die Energiewirtschaft

DWD-Energie-Expertin: Dr. Vanessa Fundel studierte die Umweltnaturwissenschaften Geoökologie. Sie ist Leiterin des Sachgebietes „Meteorologische Verfahrens- und Produktentwicklung“ im Geschäftsbereich Wettervorhersage und koordiniert das DWD-Energieprogramm.

Foto: DWD

Ein Zweig der Meteorologie wird immer wichtiger: Die Energiemeteorologie. Sie optimiert und liefert Wettervorhersagen für die Energiewirtschaft. Ob es sonnig, wolkig oder stürmisch wird, ist natürlich wichtig für die Erträge von Wind- und Solarparks. Da die auch in Brandenburg immer mehr und von der erbrachten Leistung gigantischer werden, hat das Wetter einen immensen Einfluss auf die Stromproduktion. Unerwartete Wetterereignisse können da leicht zu Stromschwankungen führen. Wir sprachen mit Dr. Vanessa Fundel vom Deutschen Wetterdienst (DWD). Die Geoökologin koordiniert das DWD-Energieprogramm.

Warum erfordert die effiziente Nutzung erneuerbarer Energien eine präzise Wettervorhersage?

Dr. Vanessa Fundel: Die Energiewende hat auch den Deutschen Wetterdienst vor große Herausforderungen gestellt. Während Strom aus Kohle und Atomkraft jederzeit produziert werden konnte, ist jetzt die Situation eine andere. Windkraft und Photovoltaik sind die beiden wichtigen Energieträger für die Stromerzeugung in Deutschland geworden. Das Wetter hat einen großen Effekt auf das Stromnetz und die Versorgungssicherheit. Die Stromproduktion ist aber nicht nur wetterabhängig geworden, auch dezentral, also in der Fläche überall verteilt. Zuverlässige meteorologische Vorhersagen für die Steuerung der Stromnetze sind daher unverzichtbar.

Was unterscheidet Energiewetter von der „normalen“ Wettervorhersage?

Anhand unserer Vorhersagen, erstellen Prognosedienstleister die Prognosen für die Solar- und Windkraftproduktion für die Übertragungsnetzbetreiber. Danach wird geplant. Also: Wieviel Strom wird am kommenden Tag über PV oder Windkraftanlagen eingespeist? Waren aber die Vorhersagen falsch und der vorhergesagte wolkenfreie Himmel ist doch großräumig bewölkt, muss die Leistungsprognose der Übertragungsnetzbetreiber korrigiert werden. Und das kostet. Denn nun müssen kurzfristig und ungeplant zum Beispiel Gas-Kraftwerke für die Stromerzeugung hinzugezogen werden, um die Defizite auszugleichen. Wir als Deutscher Wetterdienst haben also den Anspruch durch Bereitstellung hochwertiger meteorologischer Information die Versorgungssicherheit der Stromversorgung sicherzustellen, damit Bevölkerung und Industrie permanent und stabil mit Strom versorgt werden.

Energiewetter ist ein relativ junger Zweig der Wettervorhersage – seit wann gibt es den beim DWD?

Damit sind wir konkret vor 12 Jahren mit EWeLiNE gestartet. Das war unser erstes großes Forschungsprojekt zusammen mit dem Fraunhofer IEE und sozusagen der Startschuss für gezielte Forschungs- und Entwicklungsarbeiten gewesen. Da fand der intensivierte Austausch mit Übertragungsnetzbetreibern statt und das wachsende Verständnis füreinander. Was ist Ihnen wichtig? Wo sind unsere Vorhersagen verbesserungswürdig? Und wie können wir unsere Aktivitäten darauf ausrichten, damit es zur deutlichen Verbesserung der Leistungsprognosen von Wind- und PV-Einspeisung kommt? Bei EWeLiNE ging es also zunächst um das Verständnis, welche Daten genau Netzbetreiber für ihre Leistungsvorhersage brauchen.

Was waren die Ergebnisse und welche Daten sind da besonders wichtig?

Konkret kam heraus: Eine enge Zusammenarbeit mit den Partnern aus der Energiewirtschaft ist immens wichtig. Gebraucht werden natürlich Strahlungsvorhersagen für PV. Und verlässliche Windvorhersagen für Windanlagen – und zwar auf Nabenhöhe, also auf der Höhe, wo sich die Rotorblätter der Windanlage befinden. Das ist meist auf 100 bis 160 Metern Höhe. In dieser Höhe hatten wir zunächst gar nicht so viele Daten, um die Vorhersagen mit Messungen zu vergleichen. Üblicherweise wird die Windgeschwindigkeit auf zehn Metern gemessen. Wichtiger wurde auch die räumliche Auflösung der Vorhersagen. In den letzten 10 Jahren wurden unsere numerischen Wettermodelle in immer höherer Auflösung erstellt, das Raster von 12 Kilometer auf sechs bis zwei Kilometer verkleinert. Davon haben EWeLiNE und nachfolgende Forschungsprojekte natürlich profitiert. Und auch das Bewusstsein für kritische Wetterlagen wurde geschärft. Kürzlich wurde noch ein neues Modell für die Vorhersage von Staubereignissen z. B. aus der Sahara eingeführt. Es zeigt, dass Saharastaub sehr wohl und massiv die Sonnenstrahlung verändert und die Leistung reduziert. Die Strahlungsvorhersage für Deutschland wird mittlerweile nicht mehr nur stündlich, sondern alle 15 Minuten zur Verfügung gestellt. Der Deutsche Wetterdienst stellt zudem seit 2017 alle Daten, Modelle und Prognosen in der Open-Data-Plattform kostenfrei zur Verfügung, bei der sich jeder bedienen kann.

Wer profitiert genau von den Energiewettervorhersagen?

Im Prinzip: Wir alle! Je besser die Vorhersagen, desto besser funktioniert die Energiewirtschaft und der Strommarkt. Davon profitieren letztendlich alle Verbraucher. Und das ist auch der Auftrag des Deutschen Wetterdienstes als Bundesanstalt, sich für die kritische Infrastruktur und Daseinsvorsorge zu engagieren und Verantwortung zu tragen.

Was würde man sich in Zukunft für die Prognosen wünschen?

Zukunftsmusik ist vielleicht ein Energiewetterbericht. Das gibt es in Frankreich. In Zusammenarbeit mit Netzbetreibern erfahren etwa da die Bewohner, in welchen Bereichen zum Beispiel mit viel Sonne und somit Einspeisung zu rechnen ist und zu welcher Tageszeit es am besten ist, viel Strom zu verbrauchen.

Vielen Dank für das Gespräch!

  • Deutscher Wetterdienst (DWD)

    Am 11. November 1952 wurde der DWD gegründet und ist eine Bundesanstalt mit Sitz in Offenbach (Hessen). Die Hauptaufgabe ist es, vor wetterbedingten Gefahren zu warnen sowie das Klima in Deutschland zu überwachen, zu dokumentieren, seine Veränderungen zu bewerten. Es geht also längst nicht mehr um die tägliche Wettervorhersage, es geht um Daten zur Vorhersage und gesamtgesellschaftlichen Beherrschung des Klimawandels. Seit 2017 sind diese Informationen für jedermann kostenlos auf der DWD-Website (opendata.dwd.de) aufrufbar.

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  • Revolution bei Wettervorhersage durch KI

    Künstliche Intelligenz soll Prognosen über das Wetter schneller und besser machen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat nun einen Durchbruch erzielt. Zum ersten Mal weltweit ist es gelungen Wetterbeobachtungsdaten ausschließlich mithilfe von KI in Vorhersagemodelle und Klima-Analysen einzuspeisen. Davon würden sowohl die Nutzer von Wettervorhersagen profitieren, als auch auf Klimaanalysen Angewiesene aus den Bereichen wie Energie, Hochwasserschutz und Infrastruktur, so der DWD. „Diese Technologie bereitet den Weg für künftig vollständig datengetriebene Vorhersagesysteme”, so Prof. Dr. Sarah Jones, Präsidentin des nationalen Wetterdienstes.

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Ein Zaubertrick der Natur

STADTWERKE ZEITUNG


Kinderecke

Ein Zaubertrick der Natur

Wusstest du, dass eine Pusteblume trocken bleibt, wenn du sie in Wasser tauchst?

Die Pusteblume ist kopfüber im Wasser: Die Samenstände werden vom Wasserdruck zusammengedrückt.

Foto: SPREE-PR-Friedel

Nach dem kurzen Wasserbad: Die Löwenzahnsamen sind noch intakt und trocken, weil die Samen wasserabweisend sind.
Foto: SPREE-PR-Friedel

So geht’s:

Fülle Wasser in ein Glas und tauche die Pusteblume senkrecht komplett ins Wasser. Du glaubst, jetzt hast du den weißen Blütenball ruiniert? Nun ja, zunächst sieht er auch ganz zerquetscht aus. Nun hole die Pusteblume langsam wieder aus dem Wasser. Nanu, wie durch Zauberhand ist sie auf einmal wieder trocken und mit etwas Glück noch ganz.

Video: SPREE-PR-Friedel

Warum ist das so?

Die Pusteblume besteht eigentlich aus vielen kleinen Blüten. Aus jeder einzelnen von ihnen wird ein Samenkorn mit einem kleinen haarigen Flugschirm. Schirmflieger werden die Samen genannt, da sie durch den Wind ausgebreitet werden. Die filigranen Haare dieser Fallschirmchen haben eine bemerkenswerte Eigenschaft: Sie sind wasserabweisend. Der Fachbegriff dafür lautet hydrophob (Altgriechisch: „wassermeidend“).

Das Wasser kann aufgrund der Oberflächenspannung nicht zwischen die einzelnen Schirmchen fließen. So bildet sich eine Art Schutzhülle um die Pusteblume und sie wird nicht nass.

Warum kann der Löwenzahn Fallschirmspringen?

Pflücken, pusten und zusehen, wie die Schirmchen durch die Luft Richtung Boden segeln – wer gerne die Samen der Pusteblume wegbläst, tut der Pflanze etwas Gutes. Er hilft ihr nämlich dabei, sich zu vermehren. Die weißen Fallschirmchen sind eine tolle Erfindung der Natur, um die Samen des Löwenzahns zu verbreiten. Sie fliegen etwa 16 km weit, bei Aufwinden legen sie auch mal Tausende von Kilometern zurück – sogar über Ozeane.

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Das kannst`e vergessen!?

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Die umgezogene Dorfkirche: Seit September 2023 dient das gerettete Gemäuer Jerchel als Veranstaltungsort.

Foto: SPREE-PR/Leue

Rätsel

Das kannst`e vergessen!?

Manchmal dauert es ein paar Generationen oder gar Jahrhunderte, bis sie wieder ans Tageslicht kommt, für Erstaunen sorgt oder im Rampenlicht steht. Helfen Sie mit, kleine Schätze zurück ins Gedächtnis zu heben. Beantworten Sie unsere Frage und gewinnen attraktive Geldpreise à 2×20 Euro, 2×50 Euro und 1×100 Euro.

Es klingt verrückt und ist doch wahr: Eine 250 Jahre alte Kirche ist im Havelland in den 15 Kilometer entfernten Nachbarort umgezogen. Jerchel im Milower Land hatte 1982 durch Abriss sein baufälliges Gotteshaus verloren, wünschte sich ein Neues – während im Nachbardorf die alte Kapelle schon lange nicht mehr genutzt und abgerissen werden sollte. Da kam 2020 dem Bürgermeister der Gemeinde Milower Land, Felix Menzel, die ungewöhnliche Idee. Drei Jahre dauerte der komplette Umzug der Kirche, die in alle Einzelteile zerlegt und wieder aufgebaut wurde.

In welchem Dorf stand die Kapelle vorher 250 Jahre lang?

Sie haben das Lösungswort erraten?

Schicken Sie die Antwort bitte bis zum 15. April 2024 an:
SPREE-PR
Kennwort: Weihnachtspost
Zehdenicker Str. 21, 10199 Berlin
oder
per Mail an: swz@spree-pr.com

Viel Glück!

Die Gewinner des Frühjahrsrätsels:

Knapp 200 Zuschriften mit dem Lösungswort HOLZALTER haben uns erreicht. Gewonnen haben 20 Euro Rita Nagel aus Schwedt, 30 Euro Harald Maltzahn aus Luckau und 50 Euro Hella Tröger aus Guben.

Herzlichen Glückwunsch!

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Kino, Musik und Tanz unter freien Himmel

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Die Odertalbühne in Schwedt lädt ab 8. Juni bis zum 1. September zum „Sommer am Fluss“ mit einer Fülle an Veranstaltungen wie Theater, Konzerten, Shows und Kino ein.

Foto: ubs/André Nicke

Open-Air-Saison in Brandenburg

Kino, Musik und Tanz unter freien Himmel

Endlich Sommer! Endlich wieder Open-Air-Saison für Kunst und Musik. Wir geben hier einen Überblick zu den besten „Alles draußen“-Terminen.

MUSIKTHEATER / THEATERSOMMER
  • „Spremberg tanzt”

    am 8. Juni 2024 präsentiert „SOCIAL (D)IS DANCING”, das lokale Tanztheater mit Videoelementen in Kinoqualität auf einer der schönsten Freilichtbühnen der Lausitz, in Spremberg, sein Programm. Beginn: 20.30 Uhr, Vorprogramm startet 18 Uhr. Nach der Show HipHop-Party bei Tanz, Gesprächen und Drinks.

    Infos und Karten

  • Theatersommer Netzeband

    Kult: die überlebensgroßen Figuren in Netzeband aus „Unter dem Milchwald”.
    Foto: Jannika Olesch

    startet am 21.  Juni 2024 um 20.30 Uhr auf der Naturbühne im Gutspark hinter der Temnitzkirche mit dem Traditionsstück „Unter dem Milchwald“. Bis Ende August läuft das Theaterfestival unterm Sternenhimmel in dem 200-Seelen-Dorf.

    Alle Stücke, Termine und Preise

  • Theatersommer Sanssouci

    vom 27. Juli – 4. August 2024 erfüllt das Theater Poetenpack das Heckentheater im Park Sanssouci mit Leben. Auf der tatsächlich von Hecken umsäumten Bühne werden Klassiker entstaubt und moderne Komödien mit viel Esprit und Poesie neu inszeniert. Auftakt macht der „Raub der Sabinerinnen“.

    Programm und Termine

  • Musiktheaterfestival Oper Oder Spree

    „Ein Sommernachtskonzert” feiert am 19. 07. Premiere im Burghof Beeskow.
    Foto: OperOderSpree

    mit sommerlichen Open-Air-Aufführungen im Kreuzhof des Klosters Neuzelle und im mittelalterlichen Burghof der Burg Beeskow.

    Mehr Infos

FESTTAGE & FESTSPIELE
  • KULTUR-HERZ OPEN-AIR LUCKAU

    Beim Kultur-Herz Open-Air Luckau wird der Samstag durchgetanzt.
    Foto: Stefan Otto

    am 08./ 09.  Juni 2024 im LAGA-Park. Ein Festwochenende für Kinder und Jugendliche mit Rock, Pop, und Jazz, mit internationalen TOP-Acts, regionalen Künstlern und freiem Eintritt.

    Mehr Infos

  • Odertalfestspiele 2024

    vom 8. Juni  – 1. September 2024 laden die Uckermärkischen Bühnen Schwedt zum „Sommer am Fluss“. Vor idyllischer Kulisse auf der Odertalbühne wird ein buntes Potpourri an Kulturveranstaltungen geboten: Theater, Konzerte, Shows oder Kino unterm Sternenhimmel. Highlights: Das Musical „Die neuen Abenteuer des Baron Münchhausen“ (Premiere 8. Juni um 19.30 Uhr), Konzert für Kinder und Familien „Rumpelstil – Taschenlampenkonzert“ am 11. August 2024, 20 Uhr.

    Alle Termine und Preise

  • Choriner Musiksommer

    22. Juni – 25. August 2024 im Kloster Chorin (Barnim). Besucher erwarten hochkarätige, klassische Konzerte im einseitig offenen Kirchenschiff, Sitz- und Picknickgelegenheiten gibt es auch auf den angrenzenden Rasenflächen.

    Alle Termine

  • Rosengarten-Festtage Forst (Lausitz)

    28. – 30.  Juni 2024 im Ostdeutschen Rosengarten – ein unterhaltsames Kulturwochenende in farbenprächtiger Kulisse u. a. mit Gartenmusik im Rosenpark, Klassik Open Air, Samstagnachtparty mit Musik von Rock bis Pop, Nacht der 1.000 Lichter im Rosenpark und eine beeindruckende Lasershow.

    Mehr Infos

  • Elblandfestspiele Wittenberge

    5. – 6.  Juli 2024 auf der Elblandbühne u. a. mit dem Filmorchester Babelsberg. „Filmmusik am Fluss”, das unvergessliche Live-Erlebnis in der Prignitz, gibt’s in 23. Auflage.

    Alle Infos

  • Kahnnacht Luckau (Dahme-Spreewald)

    Kahnnacht Luckau (Dahme-Spreewald) am 13.07. rund um die historische Altstadt.
    Foto: Stefan Otto

    13. Juli 2024. Nicht die Gäste sitzen auf den Kähnen, sondern die Musiker! An den fünf Lieblingsplätzen der Luckauer machen die Musikkähne nach und nach Halt und verführen mit unterschiedlichen Musikrichtungen und Genres. Eintritt Frei!

    Mehr Infos

FESTIVALS
  • Havelbeats

    19./20. Juli 2024 in Potsdam. Über 50 DJs und Live-Acts aus ganz Europa sowie lokale Größen auf vier Bühnen. Das große Finale des XXL-Festival bildet das tosende Abschlussfeuerwerk.

    Alle Infos

  • Feel Festival

    vom 25. – 28. Juli 2024 wird die größte Abraumförderbrücke F60 am Bergheider See (Elbe-Elster) zur fulminanten Kulisse für das Feel Festival. Gemeinschaft, Freiheit, Kunst und Nachhaltigkeit werden zelebriert. Mit elektronischer und handgemachter Musik, Kunstinstallationen, Workshops und Performances. Tagsüber Strandfeeling und kreative Sessions, nachts ein Sprung in kosmische Gefilde.

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  • Wilde Möhre

    vom 9. – 12. August 2024 in Drebkau am Gräbendorfer See im Spreewald ist mehr als Musik und Tanz. Vielmehr ein Ort des Lernens und der persönlichen Entwicklung. Workshops, Yoga und durch die Nacht tanzen.

    Alle Infos

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Sommermärchen

STADTWERKE ZEITUNG


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Der Spielplan zur UEFA EURO 2024 aus der STADTWERKE ZEITUNG „PVU Aktuell“

Grafik: SPREE-PR/Schulze

UEFA EURO 2024

Sommermärchen

Der dreimalige Europameister Deutschland ist Gastgeber der UEFA EURO 2024. Bis zum Finale am 14. Juli in Berlin rollt der Ball in weiteren neun deutschen Stadien, darunter technische Meisterwerke und historische Fußballtempel. Gekickt wird neben Berlin in Dortmund, Düsseldorf, Gelsenkirchen, Köln, Hamburg, Leipzig, Frankfurt/Main, München und Stuttgart. Mit dem kompakten PVU-Spielplan behalten Sie die Übersicht. Einfach downloaden und regelmäßig ausfüllen.

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Vom Energieversorger zum Erzeuger

STADTWERKE ZEITUNG


In Spremberg ist ein Windpark mit 13 Windkraftanlagen in Planung.

Foto: pixabay

Wind als günstige alternative Energiequelle

Vom Energieversorger zum Erzeuger

Der Ausstieg Deutschlands aus der Kohleverstromung bis 2038 ist beschlossene Sache. Nun braucht es Alternativen zur Sicherung der Energie- und Wärmeversorgung aus regenerativen Quellen. Für Spremberg eine besondere Herausforderung, da über 97 Prozent der erzeugten Wärme aus dem Braunkohlekraftwerk Schwarze Pumpe stammen.

Die SWS planen gemeinsam mit den Projektpartnern Energiequelle und Enertrag die Errichtung eines Windparks mit bis zu 13 Windkraftanlagen. Dies bringt den Sprembergern viele Vorteile, u. a. eine günstige und zuverlässige Energie-, aber auch zukünftig eine CO2-neutrale Wärmeversorgung. „Der geplante Windpark im Stadtwald könnte den für die Wärmeversorgung erforderlichen Elektroenergiebedarf vollständig zur Verfügung stellen. Da die Anlagen im SWS-Konzessionsgebiet errichtet werden sollen, entfallen beim Verbrauch im eigenen Netz die Netzentgelte des vorgelagerten Netzbetreibers. Das Einspar-potenzial würde die Kosten für alle Bürger deutlich reduzieren und für die Eigenerzeugung die Kosten auf Jahrzehnte planbar machen“, erklärt der technische Leiter der SWS, Marko Langer.

Mit der Beteiligung am Windpark geht die SWS den Schritt vom reinen Versorger zum Erzeuger. Die Kosten des eigenerzeugten Stroms sind langfristig planbar und reduzieren das Risiko von starken Preisschüben, wie 2022/23 geschehen, drastisch. Wichtig wird aber auch die Umstellung der Fernwärmeerzeugung – weg von den fossilen Energieträgern. Da spätestens ab 2038 keine Versorgung mit Abwärme aus dem Braunkohlekraftwerk Schwarze Pumpe möglich sein wird, erarbeiten die SWS mögliche Alternativen.

Wind hilft CO2 zu sparen

Aus diesem Konzept können drei wichtige Säulen der künftigen Wärmeversorgung abgeleitet werden: Solarthermie, Wärmepumpen und Abwärme. Wichtigste Voraussetzung ist die Verfügbarkeit von Elektroenergie, mit der eine zentrale Wärmepumpe versorgt werden könnte. Fernwärme soll außerdem durch Solarthermie und die Nutzung entstehender Abwärme aus Industrieanlagen erzeugt, in den Sommermonaten in Erdspeicherbecken ein- und im Winter ausgespeichert werden. Setzt man die reduzierte CO2-Speicherung durch die Inanspruchnahme der Waldfläche für die Windkraftanlagen ins Verhältnis der CO2-Emmission zur gegenwärtigen Erzeugung der Fernwärme, werden diese um 96 Prozent des aktuellen Wertes reduziert – von 8.910 Tonnen auf 360 Tonnen pro Jahr. Zusätzlich würden die Spremberger durch zu zahlende Pachten, die Brandenburger Windenergieabgabe und die EEG-Kommunalbeteiligung, welche mit mehr als einer Mio. Euro pro Jahr in den Stadthaushalt einfließen, profitieren.

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Kuhle Sonnenenergie

STADTWERKE ZEITUNG


Spannung bei den Bergsdorfer Wiesenrindern. Auf ihrem Hof gibt es jetzt auch Photovoltaik auf dem Dach.

Foto: SPREE-PR/Krone

In Bergsdorf bei Zehdenick gibt es

Kuhle Sonnenenergie

Die Agrar GmbH Bergsdorf ist visionär. Die Rinder dürfen auf Wiesen grasen, sie werden schonend auf dem Hof geschlachtet und ihr Fleisch ohne künstliche Zusatzstoffe verarbeitet. Der neueste Clou: Eine PV-Anlage von den Zehdenicker Stadtwerken sorgt ab jetzt für die Kühlung der Produkte.

„Wir verbrauchen ständig viel Strom für die Schlachtung, Verarbeitung und Kühlung des Fleisches“, sagt Christoph Lehmann, Geschäftsführer der Bergsdorfer Wiesenrind GmbH. Vor zwölf Jahren übernahm der gebürtige Bergsdorfer den LPG-Nachfolgebetrieb mit Mastschweine- und Milchkuhhaltung in seinem Dorf. Seitdem krempelt der Absolvent eines Agrar-Studiums an der Berliner Humboldt-Universität das Unternehmen um. Heute weiden 500 Rinder der heimischen Rasse „Uckermärker“ auf den Koppeln. Auf der 650 Hektar großen Ackerfläche wird Weizen, Mais, Raps, Gerste, Roggen und Dinkel angebaut. Der Mais und ein kleiner Teil des Getreides werden an die Rinder verfüttert, die anderen Feldfrüchte an den Getreidehandel und an Mühlen verkauft. Heute arbeiten 20 Fachleute im Pflanzenanbau und der Futterherstellung, Rinderzucht, Schlachtung und Fleischveredelung, Direktvermarktung und Verwaltung. „Wir verbinden konventionelle und umweltverbundene Methoden für größtmögliches Tierwohl und die Erhaltung eines lebendigen Bodens“, sagt der Landwirt.

Ungefähr ein Drittel des Stromverbrauchs wird die installierte PV-Anlage abdecken. Damit sparen die Bergsdorfer knapp 18 Tonnen CO2 im Jahr ein.

Foto: SPREE-PR/Krone

Stromkosten sparen und Wirtschaftlichkeit verbessern

Schon länger denkt er darüber nach, auch die Energie ökologischer zu gewinnen. „Ich fand die Kombination spannend, Sonnenenergie zum Kühlen zu nutzen. Deshalb holte ich mir verschiedene Angebote für die Installation von PV-Modulen auf unserem Verwaltungsgebäude.“ Letztlich entscheidet sich Landwirt Lehmann für eine Kooperation mit den Zehdenicker Stadtwerken, einem lokalen Partner, kompetent, schnell erreichbar und auch bei den Kosten konkurrenzfähig. Ungefähr ein Drittel des Stromverbrauchs wird die Anlage abdecken. Damit sparen die Bergsdorfer knapp 18 Tonnen CO2 im Jahr ein. „Das ist mir wichtig. Doch die PV-Anlage verbessert langfristig auch die Wirtschaftlichkeit unseres Betriebs. Laut Berechnungen amortisiert sich die Anlage bereits nach sechs bis sieben Jahren. Und das ganz ohne staatliche Förderung. Die eingesparten Stromkosten können wir dann sinnvoll an anderer Stelle einsetzen. Für mich ist der sorgsame, aber wirtschaftliche Umgang mit allen Ressourcen der einzige Weg, dass auch meine drei Kinder eines Tages noch Landwirte werden können.“

Nullsteuer für PV-Anlage

Photovoltaik bleibt 2024 attraktiv! Für den Kauf und die Installation werden 0 % Mehrwertsteuer berechnet. Die Stadtwerke Zehdenick kooperieren mit der LBS und der MBS.

Die staatliche Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) unterstützt bis zu 100 Prozent den Bau von Photovoltaikanlagen und Batteriespeichern mit einem Förderkredit im KfW-Programm 270 „Erneuerbare Energien“. Die ersten ein bis fünf Jahre sind tilgungsfrei. In dieser Zeit müssen nur die Zinsen gezahlt werden.

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Premnitz ist auf dem Weg zur geothermischen Stadt

STADTWERKE ZEITUNG


Die Grafik veranschaulicht die Funktionsweise der geplanten Tiefen-Geothermieanlage in Premnitz, die 6 Megawatt Wärme liefern soll: Ziel ist es, 60 Grad heißes Wasser aus 1400 Metern Tiefe für die Fernwärmeversorgung nutzbar zu machen. Wie in Schwerin soll der Bohrturm hinter Lärmschutzwänden verschwinden (Foto).
Grafik: SPREE-PR/Schulze

Wärmewende

Premnitz ist auf dem Weg zur geothermischen Stadt

Bis 2045 soll Deutschland klimaneutral heizen. Das heißt, weg von fossilen Energiequellen wie Gas und Öl und hin zu erneuerbaren Energien. Damit dieser Kraftakt auch in Premnitz gelingen kann, laufen die Vorbereitungen und Weichenstellungen bereits jetzt auf Hochtouren. Auch in der Havelstadt Premnitz.

Der Wärmeschatz unter Premnitz – die Stadtwerke Premnitz wollen ihn bergen: In 800 und 1400 m Tiefe soll im Erdreich genug Wärme – warmes salzhaltiges Wasser – eingelagert sein, um in den kommenden 30 Jahren und darüber hinaus bis zu 2500 Haushalte mit grüner Fernwärme versorgen zu können.

Nach der Genehmigung könnten erste Probebohrungen, sogenannte Explorationsbohrungen, an der Friedrich-Engelstr./Fabrikenstr. erfolgen und Klarheit bringen. Die Genehmigungsverfahren beim Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe (LBGR) laufen bereits auf Hochtouren. Mit den Bewilligungsverfahren, anstehenden Probebohrungen und der späteren Errichtung einer Tiefen-Geothermieanlage in Premnitz wurde die Geothermie Neubrandenburg GmbH (GTN) von den Stadtwerken Premnitz beauftragt. Sie hat bereits erfolgreich das Geothermie-Projekt für die Stadt Schwerin (Mecklenburg-Vorpommern) umgesetzt und ist gerade in Neuruppin (Ostprignitz-Ruppin) mit Bohrungen gestartet.

Daten aus DDR-Zeiten

„Bereits zu DDR-Zeiten hat der VEB Erdgas und Erdöl in den 60er und 70er Jahren auf der Suche nach fossilen Energiequellen vier Probebohrungen in Kotzen und umfangreiche Untersuchungen mit Schallwellen durchgeführt, die eine genaue Abbildung des Untergrundes von Premnitz geben“, erzählt GTN-Projektleiter, Ingenieur Paul Wagner. „Damals wurde zwar kein Erdöl und Erdgas gefunden, dafür aber Sandsteinschichten (Aquifere) sowohl in 800, als auch in 1.400 m Tiefe, die auf Thermalwasservorkommen hinweisen. Diese Daten sind ein wahrer Schatz für uns.“

Die vermuteten Wasserreservoiree sind ca. 20 m hoch. „Das dort eingelagerte Wasser ist in 800 m 39  °C und 1.400 m etwa 60 °C warm“, erklärt GTN-Geologe Dr. Marco Wunsch. „Unser Ziel ist das Wasserreservoir in 1.400 m zu nutzen.“ Im „Fündigkeitsfall“ können hier 100 m3 heißes Wasser pro Stunde aus der Tiefe an die Erdoberfläche gepumpt werden. Da es salzhaltig ist und Fernwärmeleitungen angreifen würden, wird deren Wärme in einem Wärmetauscher an einen zweiten Wasserkreislauf aus Trinkwasser abgegeben, das dann die Wärme über das Fernwärmenetz an die Kunden weiterleitet. Vorher zwischengeschaltete Wärmepumpen passen die Fernwärme zudem an die gewünschte Temperatur an. Das „kalte“, von Wärme entzogene Tiefenwasser, fließt über ein zweites Bohrloch zurück in die Tiefe, wo es sich im Erdreich erneut erwärmt.

Kaum Lärmbelästigung

Im April wurde der Aufsuchungsantrag beim LBGR für die Explorationsbohrungen eingereicht. „Darin haben wir sozusagen unseren Claim abgesteckt, auf dem wir bei einer Bewilligung nach Erdwärme suchen dürfen“, sagt Projektleiter Paul Wagner. Liegen die Genehmigungen vor, können am Industriestandort Friedrich-Engelstr./Fabrikenstr. ein Bohrturm, Lärmschutzwand und Pumpanlagen unter Lärmschutz-Containern errichtet werden. „Die Bohrarbeiten werden 50 bis 70 Tage rund um die Uhr andauern“, erklärt der Projektleiter. „Das ist vergleichbar mit sanftem Baulärm.“ In Neuruppin, wo die Bohrungen 50 m von Wohnhäusern entfernt stattfinden, sei das kein Problem. „In Premnitz stehen die nächsten Häuser viel weiter entfernt.“

Die 25 Mio. Euro teure Tiefen-Geothermieanlage in Premnitz wird vom Bund mit 40 Prozent gefördert. Nach 10 bis 15 Jahren hat sie sich amortisiert.

Die 3 größten Vorteile:

  • Erdwärme ist eine nahezu unerschöpfliche Energiequelle, die unabhängig von Klima oder Jahreszeit, Wind oder Sonne gewonnen werden kann.
  • Optimale Ausnutzung der geothermischen Energie, da das Fernwärmenetz in Premnitz sehr gut ausgebaut ist und weiter ausgebaut wird.
  • Die Stadtwerke sind unabhängiger von sprunghaften Preisentwicklungen an Energiemärkten.

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