Skip to main content

11 praktische Tipps zum Beginn der Heizperiode

STADTWERKE ZEITUNG


22 . 02 . 2023 , Brandenburg / Ahrensfelde : Druckerei Möller Pro Media GmbH . Foto : Druckereileiter Daniel Burisch mit frisch gedrucken Stadtwerkezeitungen.

Die Wohlfühltemperatur ist sehr individuell: Diese Temperaturen stehen hinter den Thermostateinstellungen.
Grafik: SPREE-PR/Schulze

Bewusster Umgang mit Energie

11 praktische Tipps zum Beginn der Heizperiode

Die Heizsaison steht vor der Tür: Werden die Tage kürzer, die Nächte länger und sinken die Temperaturen, ist es an der Zeit, die Heizung aus dem „Sommerschlaf“ zu holen. Worauf man jetzt achten sollte, damit man nicht unnötig Energie verbraucht.

  • 1. Heizkörper reinigen:

    Über den Sommer hat sich jede Menge Staub von außen und in den Lamellen abgesetzt – die Staubschicht wirkt wie eine Dämmung und verhindert so die Abgabe von Wärme an den Raum. Schalten Sie die Heizung ein, wird der Staub zudem immer wieder aufgewirbelt und durch Schmutzpartikel müssen Sie auch in der Wohnung deutlich öfter Staubwischen als nötig.
  • 2. Heizkörper entlüften:

    Luft im Heizkörper kann die Wärmeleistung verringern. Dafür die Entlüftungsschraube öffnen. Wenn keine Luft mehr entweicht und Wasser herausläuft, ist die Heizung entlüftet.
  • 3. Heizungs-Check:

    Heizungsanlage vom Fachmann vor der Heizsaison durchchecken lassen, damit im Winter kein plötzlicher Heizungsausfall droht.
  • 4. Heizungsanlage richtig einstellen:

    angepasste Heizzeiten auf das eigene Verbrauchs- und Abnahmeverhalten sowie optimale Vorlauftemperaturen sparen bis zu 15% Energie.
  • 5. Heizkörper nicht zustellen:

    Man sollte mindestens 20 Zentimeter Abstand zu Einrichtungsgegenständen lassen, damit die Wärme sich ausbreiten kann.
  • 6. Sparsam Heizen:

    Schon ein Grad Celsius weniger spart 6% Energieeinsatz.
  • 7. Richtige Thermostateinstellung:

    Das Zimmer wird nicht schneller warm, wenn man den Regler auf 5 als auf 3 dreht. Aber es wird mehr Energie verbraucht. Auf der Skala stehen die Stufe 1 für 12 Grad, Stufe 2 für 16 Grad, Stufe 3 für 20 Grad, Stufe 4 für 24 Grad und Stufe 5 für 28 Grad. (siehe Grafik oben)

  • 8. Stoßlüften besser als Dauerlüften:

    Durch die angekippten Fenster kommt es kaum zum Luftaustausch, dabei kühlen Wände und Möbel aus. Besser: Die Fenster während der Heizperiode kurzzeitig öffnen und die Heizthermostate ganz herunter stellen. Schon nach 5 bis 10 Minuten ist die verbrauchte Luft ausgetauscht.

  • 9. Vorhänge oder Jalousien:

    nach Einbruch der Dunkelheit schließen. Das sorgt dafür, dass Wärme nicht nach Draußen gelangt.
  • 10. Nachts Temperatur absenken:

    Drei bis fünf Grad weniger können fünf bis zehn Prozent der Energie einsparen.
  • 11. Energieverluste senken:

    Fenster sowie Türen abdichten und einstellen.

Continue reading

Modernes Straßenlicht läuft mit

STADTWERKE ZEITUNG


Wald Blick durch Rahmen

Mit Einbruch der Dämmerung erkennen die eingebauten Bewegungsmelder Verkehrsteilnehmer (2), dann wird das Beleuchtungsniveau kurzfristig auf 100 Prozent hochgefahren und den folgenden zwei Straßenlaternen ebenfalls gemeldet, sich anzuschalten (3). Ansonsten bleibt die Beleuchtung auf einem reduzierten Niveau (1).
Grafik: SPREE-PR/Grit Uftring

Kurz erklärt

Modernes Straßenlicht läuft mit

Ist deine Straßenlaterne auch eine echte Leuchte? Moderne Straßenbeleuchtung ist nämlich ziemlich smart. Sie läuft mit den Verkehrsteilnehmern einfach mit. Das liegt an eingebauten Bewegungsmeldern.

So schaltet sich die Laterne erst ein, wenn auch wirklich jemand das Licht benötigt. Die Straßenlaternen mit mitlaufendem Licht sind im Ruhezustand auf ein Minimum von 10 % Leuchtkraft reduziert. Nur so, dass der Geh- oder Radweg erkennbar ist.

Erst wenn ein Fußgänger oder auch Radfahrer sich nähert, schalten sie automatisch auf die volle Lichtleistung von 100 Prozent. Gleichzeitig wird den folgenden zwei Straßenlaternen ebenfalls gemeldet, sich anzuschalten – die Straßenlaternen „sprechen“ also untereinander. Und so scheint es, dass das Licht mitläuft.

Die Leuchtdauer beträgt immer nur wenige Sekunden – solange man das Licht benötigt. Dann wird wieder runtergedimmt.

Die Beleuchtung nach Bedarf spart bis zu 70 Prozent des normalen Energieverbrauches. Das senkt nicht nur Kosten und Treibhausemissionen, sondern schützt auch noch Insekten und andere Tiere der Nacht, die durch Licht angelockt werden.

Continue reading

Ich glaub, ich steh’ im Wald

STADTWERKE ZEITUNG


Wald Blick durch Rahmen

Der Blick durch den Bilderrahmen schärft die Konzentration und stärkt das Gedächtnis.
Foto: Auszeitwaldbaden/ Eileen Froelich

Kleine Auszeit

Ich glaub, ich steh ’ im Wald

Im Wald zu sein, tut Körper und Seele gut. Das spüren wir intuitiv. Aber warum ist das eigentlich so? Unsere Redakteurin Brita Friedel wollte es genauer wissen und ging „Waldbaden“. In Japan wird die anerkannte Naturtherapie „Shinrin Yoku“ genannt, was übersetzt „baden in der Atmosphäre des Waldes“ heißt.


Von Brita Friedel

SWZ-Projektleiterin

SWZ-Projektleiterin


Eileen Froelich im Wald

Die zertifizierte Kursleiterin für Waldbaden und Achtsamkeit im Wald: Eileen Froelich.
Foto: SPREE-PR/Friedel

Es ist ein milder Nachmittag Anfang Juli, als ich mit Eileen Froelich in einem Waldstück in der Nähe von Strausberg verabredet bin. Sie ist Maltherapeutin und zertifizierte Kursleiterin für Shinrin Yoku-Waldbaden und Achtsamkeit im Wald.  Heute (beg)leitet sie mich.

Ich gehe gern im Wald spazieren. Sie weiß auch, warum. „Evolutionstechnisch gesehen ist der Wald noch immer unser Zuhause“, sagt sie. „Bis vor 300 Jahren lebten die meisten Menschen in naturnaher Umgebung und nur drei Prozent in Städten. Heute ist es die Mehrheit. Die evolutionäre Anpassung geht aber viel langsamer vonstatten.“ Wenn wir also in den Wald gehen, kehren wir heim.

Sie bittet mich, die Schuhe auszuziehen. Beim Waldbaden gehe es darum, mit allen Sinnen zu erleben. Die Schnürsenkel verknotet, geht’s mit den Sneakern in der Hand los. Es piekst ein wenig. Ich laufe gern barfuß, aber tatsächlich noch nie im Wald. Wir haben Signale vereinbart, wenn ich meinen Schritt verlangsamen oder stehenbleiben soll. Wir verbleiben in Stille, ganz ohne reden. Ich fühle mich ein wenig ausgebremst. Normalerweise geht’s für mich flotteren Schrittes voran. Aber heute zählt kein Tempo um Schrittzahlen.

Verbindung zur Natur

Wir lassen den Blick in alle Richtungen schweifen, nach oben und unten. Was ich sehe? Nichts Besonderes. Bäume, Stämme am Boden, Gräser. Ich zwinge mich genauer zu schauen. Da sind Ahorn, Eiche, Kiefer. Die grünen Blätter schimmern in Etagen in der Sonne, scheinen die Farben sekündlich zu wechseln. Eine Ameise krabbelt neben meinen nackten Füßen. „Der Unterschied zwischen einem Spaziergang im Wald und Waldbaden ist Achtsamkeit“, erklärt mir Eileen Froelich. „Damit ist eine alte buddhistische Praxis gemeint. Diese ermöglicht es uns, die Sinne zu sensibilisieren, zu aktivieren und eine Verbindung zur Natur herzustellen.“

Mitten auf einer Waldkreuzung werde ich gebeten, die Augen zu schließen, mich voll und ganz auf meine Atmung zu konzentrieren und an nichts zu denken. Das ist gar nicht so einfach. Das Gehirn nutzt die Ruhe gnadenlos aus, spielt den Tag durch, was später noch zu erledigen ist. Ich verscheuche die Gedanken und fokussiere mich wieder auf die kühle Luft, die ich durch die Nase einsauge. Jetzt wird die ganze Konzen-
tration auf die Ohren verlegt.

Phänomen geschärfter Sinne

Ein Brummen nähert sich. Ein Insekt schwirrt ganz nah an meinem Ohr vorbei. Ich höre ein Knacken links von mir im Wald. Ein Vogel zwitschert in der Ferne. Ich nehme einen Windzug wahr und bald darauf die Antwort der Blätter mit einem seichten Rauschen. Als ich die Augen wieder öffne, belohnt mich der Wald mit einer unglaublichen Farbenpracht. Das Grün wirkt viel kräftiger und schillernder. Eileen Froelich lacht. Sie kennt das Phänomen geschärfter Sinne und erklärt mir, dass das Knacken ein Reh war. Mich macht das glücklich, vielleicht weil ich einen Moment eins mit dem Wald war. Ich spüre eine unglaubliche Ruhe und laufe „von alleine“ langsamer. Zum Schluss reicht mir Eileen einen Bilderrahmen aus Pappe. Ich darf mir mein eigenes Gemälde an einer Waldlichtung suchen und betrachten. „So prägen wir uns das Gesehene besser ein. Wir neigen dazu, immer das Smartphone zu zücken.“ So würden aber Erinnerungen auf dem Chip und nicht im Gedächtnis abgespeichert.
Am Ende unseres Waldbades wartet ein besonderes Geschenk. „Nach den zwei Stunden im Wald haben wir nachweislich 50 Prozent mehr weiße Blutkörperchen gebildet. Das hält sogar zwei bis drei Tage an“, erklärt mir meine Waldbad-Leiterin. Diese sogenannten Killerzellen bekämpfen körperfremde Zellen: Waldbaden hat mein Immunsystem gestärkt.

Auszeit Waldbaden

Leser der STADTWERKE ZEITUNG bekommen 10 % Rabatt unter der Angabe „Stadtwerke“.

Termine auf Anfrage unter
Tel.: 0151 50744404
www.auszeitwaldbaden.de
anfrage@auszeitwaldbaden.de

Continue reading

30 Jahre von der Rolle

STADTWERKE ZEITUNG


22 . 02 . 2023 , Brandenburg / Ahrensfelde : Druckerei Möller Pro Media GmbH . Foto : Druckereileiter Daniel Burisch mit frisch gedrucken Stadtwerkezeitungen.

Druckereileiter Daniel Burisch zeigt zufrieden die druckfrische Zeitung der STADTWERKE ZEITUNG für die Stadt- und Überlandwerke GmbH Luckau-Lübbenau (SÜLL).
Fotos (6): SPREE-PR/Friedel

Wie die STADTWERKE ZEITUNG gedruckt wird

30 Jahre von der Rolle

Happy Birthday! Als vor drei Jahrzehnten die erste SWZ erschien, hatten sich die Stadtwerke im Land Brandenburg gerade gegründet. Heute sind sie quasi die ältesten Start-ups Brandenburgs: Innovation, Digitalisierung, Energiewende – die kommunalen Energieversorger stehen seit jeher vor neuen Herausforderungen, sind im ständigen Wandel und immer am Puls der Zeit.

Die SWZ hat sie all die Jahre begleitet. Bis zu vier Mal im Jahr und mit einer Auflage von bis zu 118.000 Exemplaren erhalten Kunden wichtige Informationen und obendrein interessanten Lesestoff aus der Region. Etwa zwei Monate vergehen von der Themenplanung bis zur endgültigen Lektüre. Zum Leben erweckt wird die achtseitige Stadtwerke Zeitung in der Druckerei Möller Pro Media in Ahrensfelde (Barnim). Wir waren beim Druck dabei!
Die Druckmaschine kann drucken, falzen, schneiden. Bei dem sogenannten Rollenoffsetdruck im Heatset-Verfahren wird die Papierbahn – wie der Name schon sagt – durchgehend durch die Maschine geführt, erst am Ende gefalzt (geknickt) und abgeschnitten. Pro Stunde werden so bis zu 40.000 Ausgaben der Stadtwerke Zeitung gedruckt.

Auf acht Druckplatten wird beidseitig von oben und unten gleichzeitig die Druckfarbe über Zylinder auf die Papierbahnen übertragen, sofort im Anschluss im 13 Meter langen Heizkanal bei 160° C getrocknet und über Kühlwalzen auf 12° C schockgekühlt. Durch den Trocknungsprozess zieht die Farbe nicht direkt ins Papier ein und das Ergebnis ist ein brillanteres Druckbild. Anders als beim sonst typischen Zeitungsdruck, fällt auch das Problem mit der Druckerschwärze an den Händen beim Durchblättern der Zeitung weg.

  • Papier Drucker

    Das Papier

    Am Anfang steht die Papierrolle. Sie wird vom Rolleur für den Druck vorbereitet und im Rollenanleger eingehängt. Sie beinhaltet mehrere Kilometer Papier, wiegt etwa 1,2 Tonnen – und bietet Platz für rund 25.000 Exemplare der Stadtwerke Zeitungen. Ist eine Rolle leer, steht die nächste bereits parat und wird automatisch im laufenden Produktionsprozess und bei voller Geschwindigkeit gewechselt.

    Der organgefarbene Klebestreifen dient dazu, die wartende Rolle an die laufende anzukleben. Das schwarze Kästchen ist die Erkennung für die Maschine, an welcher Position die beiden Rollen aneinandergeklebt werden.

  • 22 . 02 . 2023 , Brandenburg / Ahrensfelde : Druckerei Möller Pro Media GmbH . Foto : Ein Drucker steuert und überprüft das Farbmanagement .

    Der Drucker

    Er stellt alle Eckdaten und Parameter an der Druckmaschine ein. Der Drucker kontrolliert, ob alle vier Farben korrekt übereinanderstehen, der Falz richtig eingestellt ist (das Papier an der richtigen Stelle geknickt ist) und der Beschnitt stimmt.

  • 22 . 02 . 2023 , Brandenburg / Ahrensfelde : Druckerei Möller Pro Media GmbH .

    Die gedruckten Zeitungen

    werden über einen Rotationsschneider vereinzelt. Nach dem Dreiseitenbeschnitt geht’s auf dem Fließband Richtung Roboter, der alle Exemplare sortenrein für den Vertrieb auf Paletten stapelt.

  • 22 . 02 . 2023 , Brandenburg / Ahrensfelde : Druckerei Möller Pro Media GmbH . Foto : Ein Maschinenführer kontrolliert die korrekte Falzung und Seitenformatierung .

    Der Drucker

    kontrolliert den Stand der Zeitung: Ist das Farbbild stimmig und wurde an der richtigen Stelle gefalzt? Der Druckbogen ist noch nicht geschnitten. Das erkennt man am Druckerrand. Der Beschnitt der Zeitung ist der allerletzte Arbeitsschritt.

  • 22 . 02 . 2023 , Brandenburg / Ahrensfelde : Druckerei Möller Pro Media GmbH .

    Die Papierbahn

    ist fertig bedruckt und nach Trocknung auf dem Weg zum Falzapparat. Alles geht rasend schnell: Pro Minute können über 600 Zeitungen in Ahrensfelde gedruckt und für den Versand vorbereitet werden.

  • Wie die Zeitung bunt wird

    Wie die Zeitung bunt wird

    Genau vier Farben kommen beim Druck zum Einsatz: CMYK – Cyan (Türkis), Magenta (helles Purpur), Yellow (Gelb) und Key (Schwarz). Durch die Kombination und Überlagerung von Farbschichten können 256 verschiedene Farben dargestellt werden.

Continue reading

Unter Hochspannung

STADTWERKE ZEITUNG


Stromnetz

In den kommenden 10 bis 15 Jahren ist in Brandenburg ein nahezu flächendeckender Ausbau der Verteilernetze erforderlich.

Foto: Source
Foto: SPREE-PR/Schulze

Das Stromnetz

Unter Hochspannung

Halten unsere Stromnetze die Energiewende aus? Auf der einen Seite steigen die Begehrlichkeiten an der Energie aus der Steckdose rasant – denken wir nur an den Boom bei E-Autos und die steigende Nachfrage an Wärmepumpen. Auf der anderen Seite stehen die Einspeisungen Erneuerbarer Energien (EE) – mancherorts wird mehr Wind- und Solarenergie produziert als eingespeist werden kann. Klingt skurril?

Ähnlich der Autobahn bei Stau, können auch Verteilernetze an ihre Grenzen kommen. Stromnetze stehen also heute vor völlig neuen Herausforderungen und Belastungen und müssen ausgebaut werden. Am besten so schnell wie möglich. Wo stehen wir in Brandenburg?

Die STADTWERKE ZEITUNG hat im zuständigen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie (MWAE) nachgefragt.

Stromnetz Grafik

Das Übertragungsnetz könnte man mit Autobahnen vergleichen: Es verbindet die Regionen in Europa und Deutschland untereinander, transportiert große Mengen elektrischer Energie von großen Erzeugungsanlagen über weite Strecken. Betrieben wird das Übertragungsnetz mit einer Spannung von 220 oder 380 Kilovolt – der sogenannten Höchstspannung. Die Strom-Verteilnetze ähneln dem Straßennetz aus Landes- und Kreisstraßen. Sie beziehen die elektrische Energie unter anderem aus dem Übertragungsnetz und verteilen sie zunächst mit einer Spannung von 110 Kilovolt – der sogenannten Hochspannung – weiter an Stadtwerke und größere Industrieunternehmen. Um den Strom weiter in die Städte und Unternehmen einer Region zu transportieren, wird dann seine Spannung nochmals reduziert – auf 1 bis 60 Kilovolt, die sogenannte Mittelspannung. Die letzte Etappe legt der Strom in den Niederspannungsnetzen mit einer Spannung von 230–400 Volt zurück.

Wo im Land muss überall das Stromnetz ausgebaut werden?

Um mit dem erforderlichen EE-Ausbau Schritt zu halten und den Strom aus der Fläche in die Verbrauchszentren zu transportieren, ist in den kommenden 10 bis 15 Jahren ein nahezu flächendeckender Ausbau der Verteilernetze in Brandenburg erforderlich. Dies beinhaltet im Wesentlichen die Ertüchtigung bestehender Trassen und nur in geringerem Umfang den Neubau von Trassen. Insbesondere in den EE-Überschussregionen wie der Prignitz und der Uckermark ist die Dringlichkeit von Netzausbaumaßnahmen sehr hoch.

Wie geht der Netzausbau in Brandenburg voran?

Kontinuierlich. Für die beiden großen Ausbaumaßnahmen im übergeordneten Transportnetz in Brandenburg, dem Nordring Berlin und der Uckermarkleitung, liegt Baurecht vor. Die Baumaßnahmen der 50 Hertz Transmission GmbH gehen weitestgehend planmäßig voran, sodass in den nächsten zwei Jahren sukzessive die Inbetriebnahme erfolgen wird. Für ein weiteres Vorhaben von Mecklenburg-Vorpommern nach Sachsen-Anhalt, das durch die Prignitz verläuft, wurde ein Abschnitt kürzlich genehmigt. Ein zweiter Abschnitt ist noch im Genehmigungsverfahren.

Wo kommen die ganzen Fachkräfte für die Energiewende her?

Es muss gelingen, wieder mehr Jugendliche für die duale Berufsausbildung zu begeistern, um die Engpässe in dem großen Segment der Facharbeiterinnen und Facharbeiter zu verringern. Das Leitmotiv in Brandenburg lautet: Fach- und Arbeitskräfte bilden, halten und gewinnen. Trotz aller Bemühungen müssen wir uns aber ehrlich machen: Die Fachkräftelücke wird nicht vollständig zu schließen sein. Unternehmen müssen es mehr als bisher als
Chance begreifen, ihre Geschäftsmodelle anzupassen.

Warum muss ich meine Wallbox anmelden?

Auf Deutschlands Straßen sind immer mehr Stromer unterwegs. Im Zuge des E-Auto-Kaufs lassen sich viele Menschen daheim eine Ladestation installieren. Die sogenannte Wallbox muss beim Netzbetreiber vor der Installation gemeldet werden. Aber warum? Dahinter verbirgt sich die Blackout-Gefahr. Der Netzbetreiber kann leichter abschätzen, wie hoch der Energiebedarf zu gewissen Tages- oder Nachtzeiten in bestimmten Gebieten ist – vor allem wenn immer mehr Haushalte sich für eine eigene Wallbox entscheiden.

Continue reading

Für wen ist die Wärmepumpe eine gute Idee?

STADTWERKE ZEITUNG


Wärmepumpe

Eine außen aufgestellte Wärmepumpe arbeitet selbst bei minus 20 Grad Außentemperatur noch effizient.

Foto: Arno Schulz GmbH

Pro & Contra

Für wen ist die Wärmepumpe eine gute Idee?

Die Ampelkoalition hat das neue Heizungsgesetz verabschiedet. Bis 2045 soll Deutschland klimaneutral heizen. Besonders im Fokus: die Wärmepumpe. Bis 2030 sollen sechs Millionen eingebaut werden. Und das nicht nur in Neubauten. Ist das eine gute Idee oder der warme Wahnsinn? Und wer baut die alle ein? Einer von ihnen ist Steffen Schulz aus Guben.

Er ist Geschäftsführer der Arno Schulz GmbH, die sein Vater vor genau 45 Jahren gründete. Er hat sein Handwerk „von der Pike auf“ gelernt, ist Installateur und Ingenieur für Heizungs-, Lüftungs- und Sanitärtechnik. „Wärmepumpen sind für mich nichts Neues“, sagt Steffen Schulz. „Wir bauen die seit 24 Jahren ein. Ich habe privat selber eine. Für unsere Jungs ist das mittlerweile Routine.“ Er beschäftigt 14 Mitarbeiter.

Steffen Schulz

Steffen Schulz baut seit 24 Jahren Wärmepumpen ein. Regelmäßig bereichtet er über seine Arbeit auf Instagram unter @arnoschulz.gmbh.


Foto: SPREE-PR/Friedel

„Ich baue das ein, was der Kunde bestellt. Das sind neben Wärmepumpen eben auch Pelletheizungen, Solaranlagen, Gas- und Ölheizungen.“ 2022 sei die Nachfrage an Wärmepumpen regelrecht „explodiert“. Das liege an den bestehenden Fördermitteln (25 % für den Einbau einer Wärmepumpe plus 10 % „Rückbaubonus“), weitere Anpassungen sind geplant. Ganz anders in diesem Jahr. Die laufenden Diskussionen um das neue Heizungsgesetz haben verunsichert. Da seien bei ihm kaum Anfragen zu Wärmepumpen gekommen, dafür die meisten zu Gasheizungen. Wer sich mit dem Gedanken trägt, eine Wärmepumpe einbauen zu lassen, wartet die Verabschiedung des neuen GEG (Gebäudeenergiegesetz) und die Neuregelung der Fördermittel ab.

Größte Bedenken

Laut dem Energiesparbarometer haben bislang 15 % der Hausbesitzer in Deutschland in die Wärmepumpen-Technologie investiert, ein weiteres Viertel denkt darüber nach. Für 60 % hingegen kommt die Option nicht in Frage. Die größten Bedenken, die Kunden äußern, kann Steffen Schulz nachvollziehen. Da seien die hohen Anschaffungskosten und grundsätzliche Fragen: „Ob das Haus überhaupt für eine Wärmepumpe geeignet ist“, so der Heizungsbauer. „Dass Wärmepumpen nur mit Fußbodenheizung funktionieren, ist aber ein Märchen. Wo die Heizköper Anforderungen nicht erfüllen können, sollten sie ausgetauscht werden.“ Auch eine fehlende Dämmung sei nicht automatisch ein Ausschlussprinzip.

Nichts überstürzen

Er empfiehlt eine ganz klare Vorgehensweise: langfristig planen und nichts überstürzen!
Am Anfang steht der Wärmepumpen-Check. Den findet man zum Beispiel auf seiner Homepage.
Mithilfe einer überschläglichen Berechnung kann jeder herausfinden, ob eine Wärmepumpe in Betracht kommt. Das Ergebnis sei recht exakt, ersetze aber weder  Energieberater noch Installationsfirma.

„Damit die Wärmepumpe sparsam arbeitet und bei -20 Grad funktioniert, ist ein hoher Planungsaufwand nötig“, weiß Steffen Schulz. „Deshalb rechnen wir im Zuge der Prüfung jeden Raum und jeden Heizkörper nach. Ziel ist es bei unserer Planung, mit weniger als 50 Grad Vorlauftemperatur auszukommen. Es gilt, die für das Haus passende Wärmepumpe auszuwählen und sie in der richtigen Leistung zu dimensionieren“, erklärt er. Entscheidend für Effizienz und Lebensdauer seien auch externe Komponenten, wie Pufferspeicher und spezielle Warmwasserspeicher. Alles müsse passen. Er bietet Kunden einen Fördermittelservice an. „Die Beantragung und der spätere Fördermittelabruf sind kompliziert und durch einen Laien nicht zu bewältigen. Auch der Einbau einer Fußbodenheizung und der Austausch von Heizkörpern werden gefördert.“ Die Bearbeitungszeit der Fördermittel liege derzeit bei bis zu einem halben Jahr, die Wartezeit auf eine Marken-Wärmepumpe mit Ersatzteilgarantie bei einem Jahr.

Fachkräftemangel

Ein großes Problem sieht Steffen Schulz in der Umsetzung der Heizwende. Für den Einbau einer Gasheizung sind zwei Mitarbeiter 2–3 Tage beschäftigt, bei einer Wärmepumpe etwa zwei Wochen. Der Fachkräftemangel sei allgegenwärtig. „Wer nicht selber ausbildet, hat verloren.“ Das Handwerk werde wieder interessant für Jugendliche. „Ich investiere ständig in die Weiterbildung der Mitarbeiter. So haben insgesamt vier Mann den sogenannten Kälteschein, der zu Arbeiten am Kältekreis von Wärmepumpen berechtigt.“ Und noch eine Frage beschäftigt ihn: Wie wird der riesige Strombedarf eigentlich gedeckt? „Aber das ist nicht mein Problem, darum müssen sich die Netzbetreiber kümmern.“ Bei ihnen müsse auch jede Wärmepumpe angemeldet werden.

Wärmepumpe Grafik

Wie funktioniert eine Luft-Wärmepumpe?

Grafik: SPREE-PR/Uftring

Wie Kühlschränke, mithilfe eines Kältemittelkreislaufs. Das Kältemittel wird aus der ➊ Umweltwärme (Luft) erwärmt, bis es verdampft. Der Dampf wird anschließend in einem ➋ Kompressor verdichtet, die Temperatur des Kältemittels erhöht sich. Diese Wärmeenergie wird mithilfe eines Wärmetauschers an den ➌ Heizkreislauf abgegeben. Für den Betrieb ist Strom erforderlich, allerdings wird dieser nicht direkt zum Aufheizen genutzt. Dadurch kann mehr Wärmeenergie freigegeben werden, als elektrische Energie aufgewendet wurde.

Pro und Contra Wärmepumpe

  • Pro:

    • Umweltfreundlich, sehr zuverlässige Technologie, weniger reparaturanfällig als Gas- oder Ölheizung.
    • Geringe jährliche Betriebskosten, keine Schornsteinfegerkosten.
    • Heizkosten sind langfristig geringer als bei Gas.
  • Contra:

    • Höhere Investitionskosten im Vergleich zur Gasheizung.
    • Platzbedarf im Heizraum für Puffer- und Warmwasserspeicher.
    • Wärmepumpe im Freien gibt Geräusche ab und sollte daher 3 m von der Grundstücksgrenze stehen.

Continue reading