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Väterlichen Frost und der Wasserzähler

Foto: Wikimedia Commons/Baden de

Ein modernes Märchen zum Winterschutz für Messgeräte

Väterlichen Frost und der Wasserzähler

Es war einmal…

ein schöner, junger Wasserzähler in einem schmucken Gartenhäuschen. Den Sommer hindurch zählte er fleißig und genau jeden Liter, den seine Familie im grünen Paradies vergoss.

Als der Herbst ins Land zog, machte sich die bunte Gemüse- und Blumenpracht aus dem Staub. Und mit ihr die Familie. Sie kehrte in die Stadt zurück. Das kleine Mess­instrument beschloss zu schlafen.

Einige Zeit später wachte es auf, weil es vor Kälte bibberte. Die Schräubchen, Federn, Kolben und Flügelrädchen in seinem Inneren schepperten mit ohrenbetäubendem Klapperkrach aneinander. Als der Zähler seine Augen aufschlug, war er wie geblendet. Vor ihm stand ein großer, alter Mann mit weißem Rauschebart, langem silbrig-weißem Mantel, unter dem ein schweres, silbern glänzendes Paar Stiefel hervorlugte. Der Alte sah mit eiskalten blauen Augen auf die frierende Wasseruhr herab. Die starrte wie hypnotisiert auf dessen schillernd-blankes Zepter mit dem riesigen Eiskristall. Nur ein einziges Mal wollte das Messinstrument über das polierte Silber streichen. Als es die Ärmchen danach ausstreckte, vernahm es vertraute Stimmen, die näher kamen. Und nach hektischem Schlüsselrasseln flog die Tür auf. Herein stürmte seine Familie direkt auf ihn zu. Während sie ihm liebevoll Luftpolsterfolie, eine wärmende Decke und einen weichen Schal umlegte, fegte eisiger Wind den geheimnisvollen Alten samt Zepter aus dem Gartenhäuschen.

„Das war knapp“, hörte der Wasserzähler die Mutter sagen. „Väterchen Frost hätte ihn beinahe zerstört!“ Dann erzählte sie ihren Kindern die traurige Geschichte von vielen Wasserzählern, die nach ihrer Begegnung mit dem frostigen Greis für immer zu Eis erstarrt waren, weil sie sein Zepter berührt hatten.

Da verstand der kleine Zähler, aus welcher Gefahr er gerettet worden war und kuschelte sich glücklich in seinen flauschigen Winterschutz.

Und die Moral von der Geschicht´?

Wasserzähler vertragen Kälte nicht. Packt man sie vor dem Winter pfleglich ein, ist die Sorge im Frühjahr ziemlich klein.

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Abschied von der Stadtwerke-Karte

Läuft aus

Abschied von der Stadtwerke-Karte

Viele Jahre war unsere SW FORST CARD eine beliebte Möglichkeit für unsere Kundinnen und Kunden, ein paar Euro zu sparen. Diese wurde jedoch in letzter Zeit zunehmend wenig genutzt.

Daher haben wir uns dazu entschlossen, sie auslaufen zu lassen. Die noch geltenden Karten können jedoch bis zum Ende ihrer Laufzeit genutzt werden.

Alternative für aktive Schwimmbadnutzer: Die Geldwertkarte der Schwimmhalle. Ab einem Betrag von 15 Euro erhalten Sie hier – wie bei der Stadtwerke-Karte auch – fünf Prozent Rabatt.

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Das extra große Kreuzworträtsel zum Jahresende

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Gewinnspiel

Das extra große Kreuzworträtsel zum Jahresende

Liebe Leserinnen und Leser!
mit großen Schritten gehen wir auch schon auf die schöne Adventszeit zu. Die Vorweihnachtszeit, das sind duftende Plätzchen, Lichterglanz überall zur dunklen Jahreszeit und die große Sehnsucht nach Besinnlichkeit.

Bei unserem diesjährigen kniffligen Rätselspaß zum Jahresende ist eine unregelmäßige Lichterscheinung gesucht, die für Glanz, Gemütlichkeit und für romantische Stimmung beim langen Warten auf Weihnachten sorgt. Schreiben Sie uns das Lösungswort und gewinnen Sie 7 x 100 Euro!

  • Sie haben das Lösungswort erraten?

    Schicken Sie die Antwort bitte bis zum 6. Januar 2024 an:
    SPREE-PR
    Kennwort: Jahresrätsel
    Zehdenicker Str. 21, 10199 Berlin
    oder
    per Mail an: swz@spree-pr.com

    Viel Glück!

    Der gesuchte Begriff der vergangenen Ausgabe lautete „Libbenichen“. Gewonnen haben 20 Euro Tomas Beyer aus Lübbenau/Spreewald OT Ragow, 30 Euro S. Helfrich aus Guben und 50 Euro Bärbel Böse aus Schwedt (Oder).

    Herzlichen Glückwunsch!

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    Lebendiger Adventskalender

    Am 5. Dezember wird bei den Stadtwerken Forst wieder gebastelt.

    Foto: Stadtwerke Forst

    So viel Heimlichkeit

    Lebendiger Adventskalender

    Ab 1. Dezember hängen wieder 24 Zahlen an 24 Gebäuden der Stadt. Hinter jeder Tür verbirgt sich eine weihnachtliche Überraschung. Auch die Stadtwerke Forst machen mit!

    Türchen Nr. 5 ist der Eingang der Stadtwerke Forst. Am Donnerstag, dem 5. Dezember 2024, wartet in vielen Zimmern des Hauses zwischen 16 bis 19 Uhr eine Überraschung. Kinder können Weihnachtsgeschichten lauschen, Plätzchen backen und verzieren und Weihnachtliches basteln. In der oberen Etage blubbert eine Popcornmaschine süße Schneebällchen. Vor der Haustür gibt es Kinderpunsch, Glühwein und Bratwürste vom Grill. Erwachsene sind zu Genuss und guten Gesprächen eingeladen.

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    Der Schachspieler

    Diethard Heinze liebt seit seiner Kindheit das Spiel der Könige.

    Foto: Stadtwerke Forst

    Die Hobbys unserer Mitarbeiter

    Der Schachspieler

    Tagsüber sorgen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtwerke Forst für eine sichere Versorgung der Stadt mit Strom, Gas und Trinkwasser. Doch was treibt sie in ihrer Freizeit an? Die Stadtwerke Zeitung hat Diethard Heinze, den Technischen Leiter und Prokuristen gefragt.

    „Ich spiele Schach!“ Das Duell der Gehirne am Brett entdeckte er als 10-Jähriger bei einem Schulfreund. „Er beherrschte schon die Regeln, wie man mit 15 Figuren seinen König erfolgreich schützt. Das wollte ich auch können.“ Immer wieder trainiert er mit seinem Freund, wird Mitglied der Schulmannschaft. „Wir waren richtig gut“, erzählt er. „Haben mit der Schüler- und Jugendmannschaft in der DDR-Spitze gespielt, wurden sogar einmal DDR-Vizemeister.“

    Landesmeister Brandenburg

    Noch heute treffen sich die Freunde, spielen im Forster Schachclub 95 e.V. „Unsere Männermannschaft mit 16 Sportlern kämpft in der Oberliga Nordost, wurde 2023 zum dritten Mal Landesmeister Brandenburg. Jeden Freitag ab 17.30 Uhr trainieren wir in der Mehrzweckhalle des Forster Gymnasiums.“ Was Diethard Heinze am Schach reizt? „Beim Spiel konzentriere ich mich ganz auf das Brett. Andere Gedanken haben dann keinen Platz mehr in meinem Gehirn. So schalte ich vom Alltag ab. Und es ist ein ständig neuer Nervenkitzel, keine Partie verläuft wie die andere.“ Mathematiker haben errechnet, dass es mehr Spielvarianten als Sterne im Universum gibt. Oder wie Albert Einstein sagte: „Schach ist das schnellste Spiel der Welt, weil man in jeder Sekunde Tausende von Gedanken ordnen muss.“ Als Vorstandsmitglied des Vereins freut sich der Schachsportler besonders über die neue Schachleidenschaft von Forster Kindern. „Viele melden sich an und bleiben dabei. Nachwuchs gesichert!“

    Lust auf das Spiel der Könige?

    schach-forst.de

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    Wir holen die Sonne vom Dach

    Auf dem Tablet können die Schüler die Stromproduktion verfolgen.

    Foto: Stadtwerke Forst

    Forster Schule produziert eigenen Strom

    Wir holen die Sonne vom Dach

    „Wir tun was Gutes für die Umwelt“, freuen sich die Schülerinnen und Schüler und zeigen stolz auf die vielen Solarfelder auf dem Dach ihrer Schule. „Bei uns produziert die Sonne den Strom und nicht mehr die Kohle!“

    Die 56 Module und ein großer Speicher sorgen dafür, dass mehr als die Hälfte des in der Schule benötigten Stroms nun selbst produziert wird. „Auf einem Monitor im Flur können wir immer sehen, wie viel Strom die Sonne gerade liefert und wie viel unsere Schule davon verbraucht. Das ist spannend!“

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    Staatliche Zuschüsse fürs Eigenheim

    Auf der Homepage der Stadtwerke Forst bietet ein neues Tool Erstauskünfte zu staatlichen Fördergeldern.

    Foto: Stadtwerke Forst

    Hier finden Sie das richtige Förderprogramm

    Staatliche Zuschüsse fürs Eigenheim

    Die Heizung muss saniert, Fenster sollen einbruchssicher, der Hauseingang barrierefrei oder endlich eine PV-Anlage installiert werden. Für viele Maßnahmen gibt es staatliche Fördertöpfe. Doch wie findet man den richtigen?

    Die Stadtwerke Forst haben jetzt für interessierte Kundinnen und Kunden eine neue, kostenlose, standortbezogene Online-Erstauskunft gemeinsam mit dem Fördermittelspezialisten febis installiert. Das Tool ermöglicht die Auswahl nach Förderthema, Förderart und Fördergeber.

    Wer möchte, kann danach den Service der febis nutzen, um einen BEG-Fördergeldantrag für sein neues Projekt zu stellen. Versierte Energieberater und Techniker prüfen die Handwerkerangebote auf Zuschüsse, geben wichtige Hinweise zur Optimierung und ermitteln die maximale Fördersumme – vorausgefüllte Förderanträge für eine reibungslose Beantragung und erforderliche Nachweise inklusive. Eine Hotline erleichtert den Einstieg in die Beantragung enorm. Staatliche Fördergelder senken Modernisierungskosten erheblich. Es lohnt sich also, einmal durch die Datenbank zu klicken unter:

    www.stadtwerke-forst.de

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    Energie-Spezial

    Silke Goldschmidt, Leiterin Vertrieb der Stadtwerke Forst, hat die wichtigsten Fragen rund um die Energie beantwortet.

    Foto: Christian Swiekatowski, Studio 2.0

    Neuerungen 2025

    Energie-Spezial

    Im kommenden Jahr stehen bei der Energieversorgung einige Neuerungen an. Was das für die Kundinnen und Kunden der Stadtwerke Forst bedeutet, erklärt Silke Goldschmidt, Leiterin Vertrieb der Stadtwerke Forst.

    Die Netzentgelte Strom sinken 2025. Hat das Auswirkungen auf die Preise der Stadtwerke Forst?

    Ja, die Strompreise werden ab Januar sinken. Zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses stand die Kalkulation der endgültigen Preise noch nicht fest. Alle Kundinnen und Kunden, deren Preis sich ändert, werden rechtzeitig informiert.

    Das Angebot dynamischer Stromtarife ist ein Schritt in die Zukunft der Energiewirtschaft. Wie sind die Stadtwerke darauf vorbereitet?

    Wir werden ab dem 01. 01. 2025 einen dynamischen Tarif anbieten. Jeder Kunde, der über ein intelligentes Messsystem, ein so genannter Smart Meter verfügt, kann diesen dann abschließen. Zudem werden wir eine App anbieten, auf welcher der Kunde seinen Verbrauch und die stündlichen Preise der Energiebörse EEX ablesen kann. Mit diesen Informationen kann er gezielt seine Verbräuche in die preiswerten Stunden legen und damit Stromkosten senken.

    Für wen ist der Tarif sinnvoll?

    Für preisaffine Kunden, denen es möglich ist, Verbräuche in kostengünstige Zeiten zu legen.

    Welche Gefahren des Tarifs gibt es?

    Der Börsenpreis schwankt oft stark. Aktuell sind die Preise wochentags zwischen 6 – 9 Uhr und 18 – 20 Uhr am teuersten. Wer nicht die Möglichkeit hat, seinen Stromverbrauch in günstige Zeiten wie mittags oder nachts zu legen, könnte am Ende draufzahlen.

    Ab 01.04.2025 kann man innerhalb von 24 Stunden den Strom-Lieferanten wechseln. Was bedeutet das?

    Bisher dauerte der Wechsel bei einem Umzug bis zu acht Werktage. Nun wurden die gesetzlich vorgeschriebenen Antwortfristen auf 24 Stunden reduziert. Der Wechsel des Energieversorgers wird für Verbraucher also erheblich leichter und schneller. Es bedeutet aber auch, dass ab April keine rückwirkenden An- und Abmeldungen mehr möglich sind. Bisher war dies bis zu sechs Wochen rückwirkend möglich. Der Kunde muss daher rechtzeitig seinem Energielieferanten über einen Ein- oder Auszug informieren.

    Beim Gas gibt es diesen 24-Stunden-Wechsel bisher noch nicht.

    Gibt es dann keine Jahresverträge mehr?

    Doch, die Änderungen im 24-h-Lieferantenwechsel sind rein technischer Natur und haben keine Auswirkungen auf die abgeschlossenen Vertragslaufzeiten.

    Was hat es mit dem Paragrafen 14 a Energiewirtschaftsgesetz auf sich?

    Der § 14 a des Energiewirtschaftsgesetzes regelt, dass Netzbetreiber zum Zwecke der netzdienlichen Steuerung bei sogenannten steuerbaren Verbrauchseinrichtungen bei Bedarf vorrübergehend die Leistung auf bis zu 4,2 kW absenken dürfen. Dies betrifft Anlagen, die ab dem 01.01.2024 in Betrieb gegangen sind. Darunter fallen hauptsächlich Wallboxen, Wärmepumpen und Klimageräte mit einem Leistungsbezug über 4,2 kW, die durch einen Installateur beim Netzbetreiber angemeldet wurden. Als Gegenleistung für die Möglichkeit des Netzbetreibers, diese Geräte zu dimmen, erhält der Kunde Vergünstigungen auf seine Netzentgelte. Dabei kann der Kunden aus drei Modulen wählen.

    Modul 1

    ist eine pauschale Reduzierung des Netzentgeltes. Das ist sinnvoll, wenn der Verbrauch der steuerbaren Verbrauchseinrichtungen eher gering ist. Jeder betroffene Kunde wird automatisch in Modul 1 eingruppiert und muss nichts weiter unternehmen.

    Für Modul 2

    kann sich der Kunde entscheiden, wenn für die steuerbaren Verbrauchseinrichtungen ein separater Zähler installiert ist. Hierbei wird das jeweilige Netzentgelt für den Verbrauch auf dem separaten Zähler auf 40 Prozent reduziert. Ein netzseitiger Grundpreis fällt für diesen 2. Zähler nicht an. Für die Inanspruchnahme von Modul 2 muss ein separater Stromvertrag geschlossen werden.

    Und schließlich kann sich der Kunde ab dem 01.04.2025 noch für Modul 3 mit zeitvariablen Netzentgelten entscheiden. Dazu muss der Kunde allerdings über ein intelligentes Messystem verfügen. Modul 3 ist nur in Verbindung mit Modul 1 möglich. Kurz gesagt gelten zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedliche Netzentgelte.

    Die reduzierten Netzentgelte werden in der Stromabrechnung berücksichtigt und separat ausgewiesen.

    Jeder Netzbetreiber hat die preislichen Informationen auf seiner Internetseite veröffentlicht. Für Kunden, die vor dem 01.01.2024 eine Wallbox oder Wärmepumpe installiert hatten, ändert sich erstmal nichts. Dort gelten noch Übergangsfristen bis zum 31.12.2028.

    Welche Änderungen gibt es im Strom- und Erdgasnetz in Forst und was bedeutet das für die Kunden?

    Die Netzgesellschaft Forst (Lausitz) mbH & Co. KG (NFL) überträgt zum 01.01.2025 ihre Rolle als grundzuständiger Messstellenbetreiber für moderne Messeinrichtungen (mME) und intelligente Messsysteme (iMS) Strom an die DIGImeto GmbH & Co. KG.

    Der Betrieb des Forster Gasverteilnetzes geht zum 01.01.2025 von der Netzgesellschaft Forst (Lausitz) mbH & Co. KG (NFL) auf die NBB Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg mbH & Co. KG (NBB) über. Dazu müssen bis zum 30.11.2024 die Zähler für Strom und Gas abgelesen werden. Alle betroffenen Kunden erhalten dazu Post vom Netzbetreiber mit den entsprechenden Ablesekarten. Da die NBB bereits jetzt die operative Betriebsführung des Gas- und Stromnetzes der Netzgesellschaft Forst (Lausitz) wahrnimmt, hat dieser Wechsel für die Kunden kaum Auswirkungen. Die gewohnten Ansprechpartner stehen weiterhin in Forst vor Ort zur Verfügung.

    Hinweis: Zusätzliche Ablesung Strom und Erdgas zum 30.11.2024?

    Kunden, die turnusmäßig mit der Ablesung der Zählerstände dran sind, bekommen keine Post vom Netzbetreiber, da in den Fällen der Ableser vorbeikommt. Wasserzähler sind davon nicht betroffen.

    Mehr zu den dynamischen Stromtarifen lesen Sie hier

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    Schöne Illusionen

    Industriemalerei am EEW-Kraftwerk in Premnitz (Havelland). Der „Havelspaziergang“ ist Brandenburgs größtes Gemälde und gleich prominent sichtbar, wenn man die Stadt mit Auto oder Bahn erreicht.

    Foto: SPREE-PR/Petsch

    Fassadenkunst

    Schöne Illusionen

    Technische Bauwerke erfüllen eher funktionale Anforderungen, als dass sie durch ihr Design eine besondere Außenwirkung haben müssen. Aber es geht auch anders. Ein Fassadenkünstler aus dem Havelland hat es sich zum Ziel gesetzt, diese Industriegebäude und kahlen Fassaden von Hauswänden nicht nur zu verschönern. Der Premnitzer Marco Brzozowski nutzt sie als überdimensionale Leinwände seiner Fantasien und schafft mal fotorealistische Gemälde, mal dreidimensionale Illusionen, die dem Betrachter völlig neue Wirklichkeiten schenken.

    Auch das größte Gemälde Brandenburgs stammt von ihm. Es findet sich in seiner Heimatstadt Premnitz. Der „Havelspaziergang“ prangt seit 2020 auf 2.250 Quadratmetern am EEW-Kraftwerk Premnitz. Wer mit dem Zug anreist oder über die B 102 aus der Stadt Brandenburg kommend nach Premnitz fährt, kann schon von weitem die Industriemalerei nicht übersehen. Es ist ein echter Hingucker. Gänse und Schwäne sind abgebildet, man sieht Flora und Fauna. Die Müllverbrennungsanlage verschmilzt so fast mit der Umgebung. „Es ist eine Art Ode an das Westhavelland, an das Naturschutzgebiet und an die Havel“, erklärt der Fassadenkünstler Marco Brzozowski alias „306art“. In der Nachbarstadt Rathenow finden sich faszinierende Illusionen an Giebelwänden, unter anderen ein Prisma, in dem Licht bricht. Es soll an Johann Heinrich August Duncker, als Begründer der optischen Industrie in Deutschland erinnern.

    Fassadenkünstler Marco Brzozowski.
    Fotos: www.360art.de

    Der gelernte Mediengestalter für Design hatte sich 2007 mit seiner Graffitti-Kunst selbstständig gemacht. Angefangen hatte alles in Schwedt. „Mein Grundgedanke war: Welche Stadt kann Farbe vertragen?“, erinnert er sich. Ihm fiel der Ausflug seines Handballvereins TSV Chemie Premnitz Anfang der 90er Jahre nach Schwedt ein. „Damals dachte ich, ,Oh Gott, alles so grau’.“ Er schrieb die Stadtwerke Schwedt an und traf auf Interesse. „Wir haben gleich losgelegt, Ideen entwickelt, Entwürfe umgesetzt.“ In Schwedt wurde nicht gekleckert, sondern geklotzt. Insgesamt 8.000 m2 grauer Beton verwandelten sich über die Jahre in Kunstwerke. Wärmeübertragungsstationen (WÜST) wurden „Unterwasserwelten“, oder einem „Monument der Elektrizität“. Auch Wohnungsbaugesellschaften ließen hier kahle Fassaden und Giebel verschönern.

    Die neue Fassade der Wärmeübertragungsstation in Schwedt soll Einblicke in die Wärmeversorgung geben: Ähnlichkeit der Gesichter der Tiere mit Stadtwerke-Mitarbeitern sind natürlich rein zufällig.
    Fotos: www.360art.de

    Gebäude optisch öffnen

    „Mein größter Lohn ist, wenn Leute zu mir kommen und sich bedanken. Das ist meine Motivation“, sagt er. Auch in diesem Sommer konnten die Schwedter ihm über die Schulter schauen. Nach der energetischen Sanierung der WÜST neben der Talsand-Gesamtschule wurden auch die Fassadenbilder „Schwedter Tierpark“ erneuert (siehe Foto unten). Mit einem frischen Motiv. Dabei wurde das technische Gebäude vom Künstler visuell geöffnet. „Man guckt nun rein, da drinnen ist viel Grün, viel Pflanzen, viel Technik zur Wärmeversorgung und Erneuerbaren Energien zu sehen“, erklärt er. Die beliebten Tiere durften bleiben, nahezu am gleichen Platz, nur im anderen Gewand. Für solch ein Projekt „verschwindet“ schon mal der Inhalt von 1.000 Sprühdosen auf der Fassade.

    Die eigentliche Arbeit beginnt aber schon viel früher – mit einer Idee, mit Bildern im Kopf, die am Computer zum Leben erweckt werden müssen. Die Übertragung eines Entwurfes auf die Fassade erfolgt dann immer in Schichten. Der Künstler sprüht sich von „hinten nach vorne“. Zuerst entstehen z.B. Horizont und Himmel, die Mimik von Gesichtern etwa ganz am Ende. Die Bilder sollen dabei immer einen Bezug zu den Menschen haben, die im Umfeld leben. Sie sollen sich wiederfinden.

    Für die Darstellung des ganz normalen Lebens der Bewohner in einer „Platte“ bekam der Künstler von der Stadt Bernburg den Stadtverschönerungspreis 2021.
    Fotos: www.360art.de

    Besonders gut ist Marco Brzozowski das bei der Verschönerung eines sanierten 70er-Jahre-Wohnquartiers in der Stadt Bernburg (Sachsen-Anhalt) gelungen. Mit einem aufwändigen 3-D-Fassadenbild stülpte er das vielfältige Leben der Bewohner im Inneren der „Platte“ nach außen. Dafür gab es den Stadtverschönerungspreis 2021.

    Alles nur eine Illusion: Eine Familie in Angermünde wünschte sich ein „Hundertwasserhaus“.
    Fotos: www.360art.de

    Heute schätzen deutschlandweit Industrie- und Wirtschaftsunternehmen, Energieversorger, Stadtwerke, Wohnungsbauunternehmen sowie Städte und Gemeinden die Kreativität des Premnitzers. Aber es kommt auch vor, dass sich Privatleute an ihn wenden. Und so steht nun in Angermünde (Uckermark) ein Hundertwasserhaus – zumindest die Illusion davon. Die Besitzer des Wohnhauses hatten sich eine Fassade in der Anmutung des österreichischen Künstlers gewünscht.

    Mehr zur Kunst am Bau

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    Neue Forschungsfabrik startet durch

    Bei der offiziellen Eröffnung von chesco am 24. Mai bekamen Besucher in den Fertigungshallen einen Blick hinter die Kulissen.

    Foto: BTU/Sascha Thor

    Grüne Mobilität der Zukunft

    Neue Forschungsfabrik startet durch

    An der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus (BTU) ist ein einzigartiges Forschungsinstitut für den Mobilitätssektor entstanden: chesco. Das Center for Hybrid Electric Systems Cottbus forscht an alternativen Antrieben für eine branchenübergreifende Anwendung zunächst im Bereich Luftfahrt – später wird auf die Bereiche Automobil, Bahn und Schifffahrt erweitert.

    Ministerpräsident Woidke (SPD) durchschnitt symbolisch zusammen mit Vertreterinnen und Vertretern von Bund, Land, Stadt und Universität das rote Band zur neuen Forschungsstätte für grüne Mobilität.

    Foto: BTU/Sascha Thor

    Das große Ziel: Eine CO2-freie Mobilität! Drei Fakultäten, mehr als 30 Lehrstühle und Fachgebiete der BTU sind involviert, ein neuer Masterstudiengang ab Semesterstart 2024/25 wurde ins Leben gerufen und im Mai die Forschungsfabrik mit eigenen Fertigungshallen eingeweiht. Rund 100 moderne Fertigungsmaschinen stehen den Wissenschaftlern zur Verfügung – das Neueste vom Neuesten. Das Projekt wird mit rund 238 Mio. Euro von Bund und Land gefördert. Davon wurden bisher knapp 50 Mio. Euro Zuwendung übergeben. Wir sprachen mit einem der Wissenschaftlichen Leiter der Zentralen Wissenschaftlichen Einrichtung des chesco, Prof. Dr.-Ing. Georg Möhlenkamp, darüber, wie man sich die Arbeit im chesco genau vorstellen muss!

    Prof. Dr.-Ing. Georg Möhlenkamp

    Foto: BTU/Sebastian Rau

    Forschen, entwickeln, testen

    „Zunächst einmal arbeitet chesco auf verschiedenen Ebenen“, erklärt er. „Wir betreiben Forschung in verschiedenen Arbeitsgebieten, in dem wir designen, planen, entwickeln und konstruieren. Das passiert im research center.“ Dabei kommt auch Virtual Reality zur Anwendung. Dann greift der Fertigungsbereich f-merc – das steht für „fast make electrification research center“. „Da wollen wir, wie der Name schon sagt, schnell eigene Prototypen und Komponenten bauen.“ Das dritte Standbein stellt den Testbereich nach luftfahrttechnischen Gesichtspunkten dar. Im Rahmen der Forschungsprozesse wird hier eng mit der Industrie zusammengearbeitet. Das sind zum Beispiel Rolls Royce in Dahlewitz, APUS in Strausberg, die wasserstoffgetriebene Flugzeuge bauen, sowie Airbus und Lufthansa Technik.

    Grundlagen- und Anwendungsforschung sind in der Forschungsfabrik zu Hause.
    Foto: BTU/Sascha Thor

    Hier geht es um passgenaue Lösungen. Mal benötigt ein Partner aus der Wirtschaft Grundlagen-, mal Anwendungsforschung. „Wir sind bereit, nach deren Plänen etwas zu fertigen oder zu testen“, so Prof. Möhlenkamp. „Man muss sich das wie eine Speisekarte vorstellen, von der man wählen kann. Man kann das 3-Gänge-Menü nehmen oder nur ein Gericht.“ Grundsätzlich geht es bei der Forschung nach alternativen Antrieben um eine Problematik: Der Luftverkehr verbraucht Kerosin und verursacht dadurch CO₂ und weitere Emissionen, die sich auf unser Klima auswirken. Etwa fünf Prozent aller Klimaeffekte weltweit entfallen auf den Luftverkehr. Das chesco stellt sich der Herausforderung und sucht nach Lösungen für ein klimafreundliches, emissionsfreies und geräuschärmeres Fliegen.

    „Als Abgas bleibt Wasser”

    Als ein Beispiel nennt der Wissenschaftler Wasserstoff. „Da gibt es zwei Lösungen. Wasserstoff anstatt von Kerosin in Turbinen zu verbrennen. Das ist aber immer noch nicht klimaneutral. Denn dabei entstehen Stickoxyde, wie bei jeder Verbrennung.“ Eine Möglichkeit sei Wasserstoff und Brennstoffzellen zu verwenden. So entsteht in der Brennstoffzelle elektrische Energie für den Antrieb. „Als Abgas bleibt dann nur Wasser“, sagt Prof. Georg Möhlenkamp. „Dieser schadstofffreie Antrieb kommt in Propellerflugzeugen zur Anwendung.“ APUS in Strausberg biete etwa kleine Flugzeuge an, die mit Wasserstoff betrieben werden – sie seien aber noch in der Entwicklung. Und: Je größer ein Flugzeug ist, desto schwieriger wird es.

    Doch wie schafft man es, dass 3 Fakultäten der BTU und mehr als 30 Lehrstühle und Fachgebiete zusammenarbeiten? „Das ergibt sich von ganz allein“, findet der Wissenschaftliche Leiter des chesco. Jeder Lehrstuhl der BTU habe seinen Forschungsschwerpunkt. Und auch Forschungsprogramme haben ganz unterschiedliche Schwerpunkte. „Das matchen wir dann. Ein Beispiel: Wir wollen bei einem Antrieb die Geräuschentwicklung minimieren. Dann wird das Arbeitsgebiet der technischen Akustik hinzugezogen. Oder wir wollen ein Brennstoffzellensystem kühlen. Dann holen wir uns das entsprechende Fachgebiet dazu.“

    Finanzierung über Förderprogramme

    Finanziert wird alles zum großen Teil aus großen Förderungsprogrammen, die nachhaltige Luftfahrtforschung unterstützen. Da ist das Luftfahrtforschungsprogramm des Bundeswirtschaftsministeriums „LuFo Klima“ für klimafreundliche Antriebe oder das EU-Programm Clean Aviation (dt. saubere Luftfahrt).

    Mit der Erforschung junger Technologien entstehen auch Chancen für die Region neue Geschäftsfelder zu entdecken. Ein Projekt des chesco zur Stärkung der Region ist taf – „Transfer agiler Fertigungsmethoden”. Im Rahmen dieses Projektes zur Strukturstärkung werden Kooperationen mit regionalen Unternehmen durchgeführt und Workshops für kleinere und mittlere Unternehmen angeboten.

    Center for Hybrid Electric
    Systems Cottbus chesco
    Werner-von-Siemens-Straße 7
     03052 Cottbus

    Neuer Studiengang

    Die BTU Cottbus hat zum Semesterstart 2024/25 im Herbst eigens einen neuen Masterstudiengang entwickelt, um ein umfassendes Verständnis des interdisziplinären Themenbereichs hybridelektrische Antriebstechnik zu vermitteln: Hybrid Electric Propulsion Technolgy. Insgesamt sind 800 Bewerbungen aus aller Welt für die ursprünglich 60 geplanten Studienplätze eingegangen. Rund 90 Studierende konnten am Ende den neuen Studiengang starten.

    Workshops bei chesco

    Foto: BTU/Sascha Thor

    Die Forschungsfabrik bietet regelmäßig Weiterbildungskurse und Workshops zu Fertigungsmethoden für Unternehmen in der Lausitz an.

    Sie sind zulassungsfrei.

    Die nächsten Termine:

    28./29.11.2024: Systems Engineering.
    16.01.2025: Cyber-Resilienz und IT-Sicherheit.
    13./14.02.2025: Aufbau Fertigungsumgebung und nachhaltiger Produktionsbetrieb.
    20.02.2025: Produktionsplanung.

    Infos und Anmeldung zu allen weiteren Workshops

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